Angelina Sortino

Bernd Caesar ist Vorsitzender des Arbeitskreis Heimatgeschichte Kluftern und kennt sich bestens mit der Historie des Gotteshauses aus. Er sagte: „Ich finde, die Kirche spiegelt das Thema dieses Jahres sehr gut wider.“ Die St. Gangolf besteht aus zwei Teilen. Der ältere ist im Barockstil gehalten, die Seitenaltäre stammen bereits aus dem Jahr 1627.

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Der Hochaltar wurde 1883 der Bermatinger Kirche abgekauft und war ursprünglich Teil der St.-Maria-Kirche in Altdorf, das heute Weingarten heißt. Die edle Rokoko-Kanzel stammt aus dem Kloster Weppach. „Die Besucher der Kirche waren damals arme Bauern. Die prächtigen Farben des Gotteshauses waren für sie ein Erlebnis“, erklärte Bernd Caesar.

Zahl der Einwohner verdoppelt

Während die Bevölkerung Klufterns im Dreißigjährigen Krieg aufgrund der Pest erheblich schrumpfte, wuchs sie in den 1960er und 70er Jahren rasant. Bernd Caesar sagte: „Die Zahl der Einwohner hat sich in der Zeit von 1965 und 1975 verdoppelt. Da wurde die Kirche im Ort zu klein.“ Deshalb habe sich der damalige Pfarrer Dieter Holderried sehr dafür eingesetzt, dass eine neue Kirche gebaut wurde.

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Im Gegensatz zu vielen anderen alten Kirchen wurde die Kirche nicht abgerissen, sondern renoviert. In der neuen Kirche sitzt die Gemeinde in einer Art Arena und blickt von oben auf den Priester hinab. Außerdem ist alles schlicht eingerichtet. „In einer Zeit, in der wir von Farben und Reklame beinahe erschlagen werden, findet man hier einen Ort der Ruhe.“

Umbrüche werden auch in Gotteshaus sichtbar

Die Umbrüche in der Gesellschaft werden also in der Einrichtung des Gotteshauses deutlich. Doch auch im alten Teil der Kirche hat sich etwas verändert. Es gibt keine Herrenloge mehr und der Eingang zur Kanzel wurde entfernt. „Das Predigen von oben ist also nicht mehr möglich. Es sei denn, der Pfarrer ist sehr sportlich,“ so Bernd Caesar schmunzelnd.