Axel Pries

Friedrichshafen – Das war ein Auftakt der eindrücklichen Art: Pünktlich um 18.35 Uhr startete das Raumschiff Star Trek mit donnernden Triebwerken, dargestellt durch einen echten Shuttle-Start auf der Leinwand, dessen Sound die ganze Halle füllte und langsam in die berühmte Titelmusik der Enterprise-Reihe überging. Dieses Signal leitete am Donnerstagabend die Eröffnung der Ausstellung "Science & Fiction – 50 Jahre Star Trek" im Friedrichshafener Dornier-Museum ein. Rund 120 Gäste hatten sich dazu im stimmungsvoll beleuchteten Flugzeughangar eingefunden – unter dem großen Modell der ISS-Weltraumstation und zwischen historischem Fluggerät. Unter ihnen viele Freunde des Dornier-Museums, Ehrengäste aus Wissenschaft, Technik und Entertainment- und eine Handvoll echter Häfler Trekkies im Enterprise-Outfit vom Stammtisch "Trek Dinner".

Die Gastgeber hatten viel vor an dem Abend: Nach dem Anspruch der Ausstellung, Wissenschaft und Fiktion zu kombinieren, führte der SWR-Moderator Frank Wiesner die Besucher durch ein Programm mit Filmchen und anregenden Vorträgen rund um reale Physik und Film-Realität im allgemeinen – und die Ausstellung im speziellen. Den breitesten Raum nahm ein prominenter Gast aus München ein: Wolfgang Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums, mit seiner Vortragstitel "From Vision to Innovation".

Die Einladung in "das kultigste Universum aller Zeiten" übernahm Berthold Porath, Direktor des Dornier-Museums, als er das Publikum in der Tradition der Enterprise zu einem Sprung "in ferne Galaxien" mit Exponaten aus 50 Jahren Star Trek-Geschichte einlud. Er gestand, selbst gar nicht auf das Thema gekommen zu sein. Aber der Museumsarchivar Ingo Weidig habe "in seiner fröhlichen Art" auf das Star Trek-Jubiläum aufmerksam gemacht – und auf die Tradition Friedrichshafens: "Viele visionäre Dinge kamen vom Bodensee." Eine solche Ausstellung verbinde Vision mit Fiktion.

Und diese Kombination bringe dann oft genug die Innovation. So erklärte es der Münchner Museumsdirektor Wolfgang Heckl in seinem Vortrag, in dem er locker-launig einen Bogen schlug: von den Visionen eines Daniel Düsentrieb über jene des Star-Trek-Erfinders Gene Roddenberry zu den realen Umsetzungen einstiger Science-Fiction-Ideen. Seine Lehre: Science Fiction befördere Visionen. Und: "Ohne Visionen gibt es keinen Fortschritt."

Später, beim ersten Rundgang durften er, Direktor Porath, der Ausstellungskurator Ingo Weidig, "Mr. Star Trek" Martin Netter, der EMS-Vertreter Hans-Jürgen Schneider und Wolfgang Heckl etwas tun, um das Tausende Trekkies sie beneiden: Sie besetzten die originale Kommandobrücke vom Raumschiff Enterprise.