Es ist ein weiteres Großprojekt, das die Stadt nun angeht: Den Neubau des Karl-Olga-Parks (KOP). Nachdem die ursprüngliche Planung auf dem Gelände 2015 geplatzt war, weil das Klinikum kein Interesse mehr an einer Beteiligung hatte, liegen nun die ersten Planungsentwürfe für den Bau eines neuen Altenpflegeheimes und einer Kindertagesstätte vor. Erstmals wurden nun am Montagabend dem Gemeinderat die ersten Planungsentwürfe vorgelegt, die vom Koblenzer Architekturbüro Thillmann entwickelt wurden.

Geplant sind zwei Flügel, die jeweils C-förmig sind. Im Erdgeschoss des Westflügels soll eine neue Kindertagesstätte für sechs Gruppen entstehen, im Ostflügel 15 Tagespflegeplätze sowie Platz für die Verwaltung. Im ersten und zweiten Obergeschoss werden sieben Pflegegruppen mit insgesamt 105 Pflegeplätzen in Einzelzimmern sowie 15 Kurzzeit-Pflegeplätze entstehen. Architekt Michael Thillmann erläuterte den Stadträten die Einzelheiten der Planungen. "Wir haben keinen Zentimeter verschenkt", sagte er. Weil in der Stadt Wohnungen fehlen, will die Verwaltung ein drittes Obergeschoss bauen, um dort Wohnraum zu schaffen. "Hier könnten zwischen 24 und 30 Wohnungen entstehen", erläuterte Tillmann.

Die Stadträte nahmen die Planungen zustimmend zur Kenntnis, hatten jedoch jede Menge Fragen. Fast eine Stunde lang ging es um viele Details. Christine Heimpel (SPD) fragte, warum der Familientreff nicht in dem Neubau eingeplant sei. "Ich plädiere dafür, dass der Familientreff noch integriert wird. Er gehört genau in dieses Haus", so Heimpel. Sie zeigte sich darüber verwundert, dass trotz einer Zusage des OBs im Februar, sich um eine Lösung zu kümmern, nichts in der Sitzungsvorlage zu finden sei. Ihr stimmte auch Dagmar Hoehne (Freie Wähler) zu. "Für den Familientreff muss es eine Lösung geben", sagte sie. Der Familientreff muss bis Jahresende aus der ehemaligen Stadtkasse an der Friedrichstraße ausziehen, weil das Haus abgerissen wird. Derzeit wird für die "Insel" ein zweistöckiges Haus in der Scheffelstraße als neues, allerdings nicht als Dauerlösung taugliches Domizil für rund 250 000 Euro hergerichtet.

Aber auch andere Themen wurden angesprochen. "Warum ist keine Unterkellerung vorgesehen", fragte etwa Ulrich Heliosch von den Grünen, was auch angesichts des geplanten Baus von Wohnungen notwendig sei. Thillmann erklärte, dass eine Unterkellerung äußerst teuer wäre. Magda Krom (CDU) fragte nach Balkonen und Terrassen in den Zimmern, Sylvia Hiß-Petrowitz (ÖDP) schlug vor, eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach zu installieren, Dagmar Hoehne plädierte dafür, bei der Kita-Planung auch eine Kindergärtnerin einzubeziehen. Daniel Oberschelp (CDU) bezeichnete das Projekt als einen tollen Baustein für das Zusammenleben von Jung und Alt. Eberhard Ortlieb (Freie Wähler) forderte eine zügige Umsetzung zu einem „erschwinglichen“ Preis. OB Brand versprach, die vielen Vorschläge in die kommenden Planungen einzubeziehen.

So geht es weiter

Bei der Präsentation, den der Gemeinderat besprach, handelte es sich um eine Vorentwurfsplanung, noch ist also nichts in Stein gemeißelt. Jetzt werden sich erneut die Ausschüsse des Gemeinderates mit der Planung des Karl-Olga-Parks beschäftigen, erst danach kommt es zu einem erneuten Entwurf. Anschließend geht es um die Detailplanung. Erst wenn all dies abgeschlossen ist, kann der Gemeinderat dem Bau endgültig zustimmen. Auch die Kosten sind erst nach der Detailplanung genau bekannt.