127 Jungforscher haben gestern beim 50. Regionalwettbewerb Südwürttemberg von „Jugend forscht„ und „Schüler experimentieren“ ihre Projekte im Friedrichshafener Dornier-Museum präsentiert. Insgesamt zeigten sie 56 Arbeiten aus den Bereichen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Mathematik und Informatik, Physik, Technik sowie Geo- und Raumwissenschaften.
Franz-Anton-Maulbertsch-Schule aus Langenargen mit acht Projekten dabei
Ziel von „Jugend forscht„ ist es, Schüler für Technik zu begeistern. In diesem Jahr kommen die jungen Tüftler aus Konstanz, Friedrichshafen, Langenargen, Kressbronn, Ravensburg, Überlingen, Bad Waldsee, Wangen, Wilhelmsdorf, Pfullendorf und von einer deutschen Schule in Genua. Die Forscherkrone für die meisten eingereichten Projekte, acht an der Zahl, erhielt erneut die Franz-Anton-Maulbertsch-Schule in Langenargen. Organisiert wurde der Regionalwettbewerb von Rolls-Royce Power Systems, Airbus sowie ZF Friedrichshafen mit Unterstützung der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg und des Dornier-Museums.
Erstplatzierte fahren zum Landeswettbewerb
Die 30 Juroren um Wettbewerbsleiter Thomas Armbrusten hatten sich die Entscheidung zur Vergabe der Platzierungen nicht leicht gemacht. „Egal ob ihr auf dem Treppchen gelandet seid oder nicht – wichtig ist, dass ihr heute mit den Leuten über eure Arbeiten ins Gespräch kommt“, sagte Armbruster. Wer beim Regionalentscheid auf dem ersten Platz gelandet ist, fährt zum Landeswettbewerb und von dort aus vielleicht sogar weiter zum Bundeswettbewerb.
Tobias Neidhardt meldet seinen 3D-Drucker zum Patent an
Auf Empfehlung der Jury hat Tobias Neidhart (17) vom Ellenrieder-Gymnasium Konstanz seinen optimierten Kunstharz-3D-Drucker „SpeedX“ zum Patent angemeldet. Er freut sich über den ersten Preis im Fach Technik. Thomas Armbruster sagt: „Hier handelt es sich wirklich um ein außergewöhnliches Projekt und Tobias Neidhart ist auf seinem Fachgebiet ein Überflieger.“ Der 17-jährige Schüler hatte sein Projekt ohne direkten Betreuer zu Hause entwickelt. Tobias Neidhart erklärt: „Der Drucker arbeitet nicht mit Kunststofffäden, sondern mit Flüssigharz, das selektiv gehärtet wird.“ Seinen 3D-Drucker „SpeedX“ hat er komplett mit einem herkömmlichen 3D-Drucker gedruckt.

Überlinger Schüler erstellen Karten für Industrie-4.0-Roboter
Im Bereich Arbeitswelt forschten Jonas Mayer (15) und Lorin Meub (15) vom Gymnasium Überlingen. Für ihr Projekt „Sensorix“, mit dem sie für Industrie-4.0-Roboter Karten erstellen, erhielten sie einen dritten Preis. „Mit Hilfe der Karten können sich die Roboter im Raum bewegen und im Industriebetrieb zum Beispiel Dinge von A nach B bringen“, erläutert Jonas Mayer.
Auch vor der Arbeit des 13-jährigen Mark Urupin vom Heinrich-Suso-Gymnasium in Konstanz hat Armbruster großen Respekt. Für seine „Variationen des buffonschen Nadelproblems“ gab es einen ersten Platz bei „Schüler experimentieren“. „Das geht weit über das hinaus, was Jugendliche in diesem Alter normalerweise können“, sagt Armbruster. Für ihn als Nicht-Mathematiker sei das Forschungsprojekt des Schülers bereits nicht mehr nachvollziehbar.
Häfler Schülerinnen untersuchen Wasserverbrauch von Basilikum
Warum braucht Basilikum so schnell und so viel Wasser? Das fragten sich Freya Baumhauer (12) und Sofia Jehle (11) vom Graf-Zeppelin-Gymnasium in Friedrichshafen. Die Sechstklässlerinnen fanden nicht nur heraus, dass es unter anderem an der relativ großen Blattoberfläche liegt. Sie geben auch die Empfehlung, die Basilikum-Pflanze nach dem Kauf schnell in einen größeren Topf mit viel Erde zur Wasserspeicherung umzupflanzen. Dafür gab es bei „Schüler experimentieren“ im Fach Biologie einen ersten Preis.

Testgerät zur Messung von Mundgeruch
Aus Konstanz kommt Georg Schink (14), der einen ersten Preis in Chemie erzielt hat. Der Schüler des Heinrich-Suso-Gymnasiums hat ein Testgerät zur Messung von Mundgeruch entwickelt. Er konnte durch einen subjektiven Geruchstest auch belegen, dass Zitronensaft das beste Gegenmittel ist. „Mein Ziel ist, das Gerät so handlich zu machen, dass man es mitnehmen und unterwegs einsetzen kann“, sagt Georg Schink.