Zu einer über die Region hinaus bekannten und beliebten Veranstaltung hat sich das Bulldog- und Oldtimerfest der Roggenbeurener Narrenzunft Hebsack-Geister auf dem Hummer-Hof in Harresheim entwickelt. Am Samstag und Sonntag, 19. und 20. August werden auf dem etwa fünf Hektar messenden Gelände um die 700 Bulldogs, Traktoren, Ackerschlepper, Oldtimerautos Motorräder, Youngtimer und vieles mehr erwartet.
Nicht allein Technikinteressierten dürfte dieses Aufgebot an nach Diesel, Schmieröl und Abgasen duftenden Zeitzeugen der Industriegeschichte einen besonderen Augen- und Ohrenschmaus bieten. In Zeiten von Elektromobilität, Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz bietet der Sound eines Einzylinder-Diesel-Bulldogs einen Rhythmus, der der heutigen, schnelllebigen Zeit eine gewisse Gemächlichkeit abtrotzt.
Und das Programm? Zunächst mal gibt es schon am späten Samstagnachmittag die Möglichkeit, über das weitläufige Areal zu schlendern und die technischen Wunderwerke aus einer Zeit zu bestaunen, als Digitalisierung ein absolutes Fremdwort war und Konrad Zuse im Hessischen den ersten funktionsfähigen Computer entwickelte. Es gibt viel Zeit für Fachsimpeleien und Erklärungen zu den ausgestellten Schmuckstücken. Am Abend sorgt die Gruppe Geburta Mucke für musikalische Unterhaltung, es gibt auch eine kleine Bar.
Für all jene, die auf dem Platz übernachtet haben, gibt es am Sonntag um 9.30 Uhr ein kleines Frühstück. Ab Mittag sorgen die Original Stehgreifler für gute Stimmung. „Aber im Mittelpunkt des Festes steht das Treffen der Eigner und Liebhaber der Bulldogs und Oldtimer“, betont Zunftmeisterin Heike Hummer-Arnold. Sie legt Wert auf die Feststellung, dass es nicht ein Fest der Familie Hummer ist, sondern der Narrenzunft. Geplant werde das Fest von ihr und den Vorstandsmitgliedern seit Monaten. Beim Auf- und Abbau, so wie während des Festes sind rund 100 Helfer der Zunft sowie Freunde beschäftigt. Einige von der Zunft sind von Freitag bis Montag auf dem Hof, damit alles klappt.
Warum sie sich den enormen Aufwand immer wieder zumuten? Weil Jakob Hummer es vor Jahren angefangen hat und man diese Tradition erhalten will, so lange es geht, so die Zunftmeisterin. Die Vorschriften machten es den Vereinen ja nicht unbedingt leichter. Das Fest auf dem Hof sei so bekannt und auch beliebt weit und breit. Und der Verein bekomme immer wieder tolle Rückmeldungen, wie schön es ist.
„Der Verein profitiert natürlich, wenn das Fest gut läuft. Es findet nur alle zwei Jahre statt und ist eine der Haupteinnahmequellen“, sagt Hummer-Arnold. Davon würden Mieten, Versicherungen, Ausflüge und vieles mehr bezahlt, was für den Erhalt der Narrenzunft erforderlich ist. Sicherlich sei die Planung und Durchführung des Bulldog- und Oldtimer-Treffens ein enormer Aufwand, aber es sei auch ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender des Deggenhausertals.