Ab 15. Dezember soll der Nahverkehr im Dreiländereck Bodenseekreis, Vorarlberg und Ostschweiz besser werden: So kommen Fahrgäste aus Richtung Friedrichshafen künftig schneller und einfacher in die Ostschweiz. Das teilt August Schuler mit, CDU-Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Ravensburg. Er hatte gemeinsam mit der CDU-Fraktion im Landtag mit einem Antrag auf konkrete Mängel im grenzübergreifenden Nahverkehr reagiert. Dieser sei nun von der Landesregierung beantwortet worden.
Schneller um den See in die Schweiz
Neu wird die Linie S7, die am Wochenende zweistündlich und an Werktagen mehrmals täglich zwischen Romanshorn und Lindau verkehrt, bis zum Inselbahnhof in Lindau verlängert. So entstehen zwischen den Regionalbahnen RB93 von Friedrichshafen nach Lindau-Insel und der schnellen S7 von Lindau-Insel via Bregenz nach Romanshorn neu passende Anschlüsse. Das habe das Verkehrsministerium Baden-Württemberg bestätigt, teilt Schuler mit. So werde etwa die Fahrzeit zwischen Kressbronn und Rorschach zwischen drei und sieben Mal pro Tag auf unter eine Stunde verkürzt und mit nur einem Umstieg vereinfacht. In St. Margrethen bestünden dann direkte Anschlüsse bis nach Chur und umgekehrt.
Zudem verlängere Bayern am späten Abend mehrere Regionalbahnen der Linie RB93, die aktuell in Kressbronn enden und künftig wieder tagsüber bis nach Lindau-Insel und zurück fahren werden. Dies verschaffe besonders dem Tourismus im Sommer Verbesserungen.
Weiter Lücken am Wochenende und im Fernverkehr
Die Antwort des Verkehrsministeriums zeige aber auch auf, dass besonders am Wochenende und in den frühen Morgenstunden zwischen Baden-Württemberg und Vorarlberg deutliche Fahrplanlücken bestünden und der östliche Bodenseekreis von den Fernverkehrsverbindungen von Lindau-Reutin nach Zürich und zurück abgehängt sei, kritisiert August Schuler. Hier brauche es gemeinsame Anstrengungen vom Land Baden-Württemberg und des Freistaates Bayern.
Frühe Verbindung auch für Wintersportler nötig
Am Wochenende brauche es passende IRE-Züge, die auch vor 9¦Uhr zwischen Kressbronn und Lindau-Reutin Anschlussverbindungen von und nach Vorarlberg schaffen. Auch mit Blick auf die Wintersportorte am Arlberg und im Montafon seien Anstrengungen für eine nachhaltige Anreise vom nördlichen Bodenseeufer aus notwendig.
Fahrzeit nach Zürich aktuell zu lang
Ebenso brauche es Lösungen, um die in Lindau-Insel endenden Regionalbahnen RB93 besser mit den zweistündlichen ECE-Zügen des Fernverkehrs von und nach St. Gallen und Zürich zu verknüpfen. Dann könnte man beispielsweise in knapp zwei Stunden von Langenargen zum Flughafen Zürich gelangen. Aktuell bestehe hier eine Lücke in der Verbindung zwischen beiden Lindauer Bahnhöfen.
Mehr Abstimmungsbedarf zwischen den Fahrplänen von Zug, Regionalbus sowie Fähre und Katamaran sieht der Abgeordnete auch für Friedrichshafen: Hier müssten beispielsweise zwischen die Regiobus-Linien R45 von Ravensburg nach Friedrichshafen oder 7547 von Wangen via Tettnang nach Friedrichshafen beziehungsweise die 7587 von Kressbronn nach Friedrichshafen besser auf die Fähre von Friedrichshafen nach Romanshorn getaktet werden. Zudem seien passende Züge zwischen Hafen- und Stadtbahnhof in Friedrichshafen nötig.