Verdi befindet sich momentan in Tarifverhandlungen mit der Deutschen Post. Nachdem es in der zweiten Verhandlungsrunde keine Einigung gegeben hatte, hatte die Gewerkschaft zum Warnstreik am Dienstag aufgerufen. Auch am Mittwoch wird laut einer Mitteilung an ausgewählten Zustellstützpunkten die Brief-, Verbund- und Paketzustellung bestreikt.
Das Ziel: vor der nächsten Verhandlungsrunde Druck aufbauen, erklärte Marvin Weichelt, Verdi-Gewerkschaftssekretär für Ravensburg und Bodensee, auf SÜDKURIER-Anfrage. Verdi fordert Lohnerhöhung und mehr Urlaubstage für Mitarbeiter der Post.
Post-Filialen bleiben aber offen
Am Streik beteiligten sich am Dienstag 80 Brief- und Paketzusteller aus der Region Ravensburg-Bodensee. Sie sind direkte Mitarbeiter der Deutschen Post, sagte Weichelt. Viele Postempfänger im Bodenseekreis haben deshalb am Dienstag keine Post erhalten. Das Briefzentrum in Ravensburg, welches sich unter anderem um Post und Pakete mit Empfängern im Bodenseekreis kümmert, war dagegen nicht von den Protesten betroffen.
Einen kompletten Sendestopp gab es nicht. In der Post-Filiale in der Überlinger Greth wurde laut Mitarbeiterin Alexa Strassner die Post am Dienstagmorgen abgeholt. Ein ähnliches Bild zeichnete sich bei Manuela Müller-Choinowski, Betreiberin der Post-Filiale in der Hochbildstraße, ab. „Ich weiß, dass bei uns heute die Post noch abgeholt wird“, erklärte sie. Jedoch wohl durch ein privates Unternehmen.
Überrascht schien Andreas Braun, er führt die Filiale im Einkaufszentrum La Piazza. Er hatte damit gerechnet, dass Mitarbeiter bei ihm bis zur Mittagszeit die Post abholen würden.
Marvin Weichelt: „Die Post-Filialen sind nicht direkt vom Warnstreik betroffen.“ Diese seien Fremdfirmen und eigenständig für ihre Öffnungszeiten zuständig.
Am Mittwoch Streiks im ländlichen Bereich
Auch am Mittwoch wird nach Angaben der Gewerkschaft wieder in der Brief-, Verbund- und Paketzustellung gestreikt, der Schwerpunkt liegt im ländlichen Bereich. Davon betroffen ist in der Region die Niederlassung Ravensburg mit Tettnang, Vogt, Markdorf und Bad Wurzach. Wie der Verdi-Gewerkschaftssekretär erklärte, werden bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 12. und 13. Februar weitere Warnstreiks folgen. Jedoch wolle Verdi darauf achten, die Bundestagswahlen nicht zu gefährden.