Nach Jahrzehnten ist am Fest Mariä Himmelfahrt erstmals wieder ein Priester in der Basilika Birnau geweiht worden. Das Patrozinium wurde wie in jeder Zisterzienserkirche mit festlicher Liturgie gefeiert. Dieses Jahr schloss das Patrozinium mit einem Triduum, einem Drei-Tage-Fest, ab: Diakon Wolfgang Dichgans aus Sipplingen-Süßenmühle wurde zum Priester der Kongregation Legionäre Christi geweiht.
Erste Priesterweihe seit Jahrzehnten in der Basilika
Zisterzienserprior Johannes von der Birnau sagte, nach Jahrzehnten sei dies die erste Priesterweihe in der Basilika hoch über dem Bodensee. Weihebischof war Kurien-Erzbischof Georg Gänswein. Für ihn, den Badener aus Riedern am Wald in der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf, war dies ein Höhepunkt seines Heimaturlaubs, bevor er wieder nach Rom zurückkehrte, um sich vor allem um den emeritierten Papst Benedikt XVI. kümmern zu können.
Zahl der Gläubigen bei Primiz auf 100 beschränkt
Seine Primiz, die erste Heilige Messe, feierte Pater Wolfgang Dichgans ebenfalls in der Birnau. Die Zahl der Gläubigen in der Kirche war durch die Corona-Vorgaben beschränkt auf 100. Vor allem Eltern, Geschwister, Verwandte und Freunde des Neupriesters waren gekommen, um die Liturgie mitzufeiern, mit dem Bischof, Diakon Alexander Frey aus Bad Honnef, Zeremoniar Bruder Michael von den Legionären Christi, sieben Ministranten, den Lektoren Therese Dichgans und Jozika von Habsburg und Mesner Michael Jehle. Als konzelebrierende Priester waren unter anderem die Patres Johannes und Bruno vom Priorat Birnau, Pfarrer Bernd Walter aus Überlingen sowie der ehemalige Sipplinger Pfarrer Rudolf Dehne dabei.

Freunde und Familienmitglieder sorgen für musikalische Begleitung
Festliche Musik erklang zum außergewöhnlichen Anlass auf der Empore mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Nicolao Praglia und Johann Sebastian Bach. Die Musizierenden kamen aus dem Freundeskreis und der Familie des Neupriesters: Thomas Hößler an der Orgel, Sänger und Musiker der Hochschule für Musik und Theater München, sowie Markus Sauter (Posaune) von der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz.

Erzbischof Gänswein skizzierte, ausgehend von Glauben an die Auferstehung, das Sakrament der Priesterweihe im Einsatz für die Menschen vor Gott. Der Kandidat erklärte seine Bereitschaft, das Priesteramt auszufüllen, auf viele Fragen des Bischofs: Zeugnis geben (Martyria), Liturgie und Sakramente (Liturgia), Dienst für den Nächsten (Diakonia). Während der Anrufung der Heiligen im Gesang der Litanei lag der Weihekandidat ausgestreckt am Boden. Das Handauflegen mit Gebet durch den Bischof und die mitzelebrierenden Priester geht als Zeichen der Amtsübertragung in der Kirche bis in apostolische Zeit zurück.
Priesterliche Gewänder Stola und Messgewand angelegt
Nach einem längeren Weihegebet wurden dem Kandidaten die priesterlichen Gewänder angelegt, Stola und Messgewand. Seine Hände wurden gesalbt und ihm wurden Brot und Wein mit Hostie und Kelch überreicht. Jetzt stand Pater Wolfgang als geweihter Priester mit dem Weihebischof am Altar zur weiteren Feier der Eucharistie, in der er vor dem feierlichen Schlusssegen des Bischofs allen Mitfeiernden seinen Primizsegen spendete.

„Ich möchte ein Priester sein, der die Menschen auf ihrem Weg begleitet zu Christus hin.“Wolfgang Dichgans
Der neue Priester sagt: „Ich möchte ein Priester sein, der die Menschen auf ihrem Weg begleitet zu Christus hin.“ Priester werden wollte Wolfgang Dichgans schon immer, vor allem seit der Erstkommunion. Während der vielen Jahre der intensiven Vorbereitung auf die Priesterweihe habe er erfahren: „Ja, du kannst diesen Schritt gehen, Gott ruft, leitet und trägt dich auf diesem Weg.“ Er fügt an: „Dann, und nur dann konnte ich fröhlich mich auf diesem Weg ganz hingeben“, in der Gemeinschaft der Legionäre Christi, in der Zusammenarbeit im Apostolat mit den Laien. Auf die Frage der Sicherheit in der Berufung lautet die Antwort von Pater Wolfgang Dichgans: „Gott! Punkt!“