Sie ist das größte Spektakel dieser Art am Bodensee: An diesem Samstag, 25. Juli, hätte die „Schrottregatta„ zum 36. Mal stattfinden sollen – und sie ist das Aushängeschild des Unteruhldinger Hafenfestes. Aber, wie die anderen großen Sommerereignisse ist das beliebte Fest wegen Corona abgesagt. Sie traf dasselbe Schicksal wie etwa das Überlinger Promeadenfest, das seit vielen Jahren immer am selben Wochenende stattfindet.

„Schweren Herzens abgesagt“
Der Beschluss des Bundes und der Länder, dass Großveranstaltungen aufgrund der Corona-Epidemie bis mindestens 31. August nicht möglich sind, hatte die Tourist-Information der Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen im April veranlasst, das Traditionsfest „schweren Herzens“ abzusagen. „Besonders bitter, in diesem Jahr hätte das Uhldinger Hafenfest zum 40. Mal stattgefunden“, hatte sie mitgeteilt.


40. Hafenfest nun vom 23. bis 25. Juli 2021
„Für die örtlichen Vereine, die traditionell für die Ausrichtung des Hafenfestes mitverantwortlich sind, tut es uns besonders leid“, so Manuel Dillmann von der Tourist-Information. Ihm zufolge war bereits viel Engagement und Herzblut in die Vorbereitungen des Festes gesteckt worden.

„Die Gäste hätten sich auf ein buntes und abwechslungsreiches Festprogramm zum Jubiläumsjahr freuen können, aber wir verstehen die Entscheidung des Bundes und der Landesregierung – auch wenn es schwer fällt, Gesundheit geht vor“, sagt Manuel Dillmann weiter. Das 40. Hafenfest soll nun im kommenden Jahr vom 23. bis 25. Juli gefeiert werden. Die Tourist-Information: „Mit Musik, Feuerwerk und ganz viel guter Laune.“

Die verrückteste Regatta am Bodensee
Anziehungspunkt Nummer eins des Hafenfestes ist stets die Schrottregatta, die in der Regel samstagsnachmittags stattfindet und jede Menge Zuschauer anlockt. Bei der verrücktesten Regatta am Bodensee geht es weniger um Schnelligkeit als um Kreativität und Einfallsreichtum. Die Teilnehmer treten auf einer etwa 400 Meter langen Strecke auf selbstgebauten, fantasievollen Booten gegeneinander an.

Bei diesem stets feucht-fröhlichen Spektakel wird das Kentern – ob nun mit Absicht herbeigeführt oder ungewollt – gewöhnlich mit mehr Applaus belohnt als der Gewinn des Rennens. Nach dem Rennen zieht sich eine mehrköpfige Jury zurück. Natürlich berücksichtigt sie, wer als erster ins Ziel gelangt ist. Doch meist wird ein Boot zum Sieger erklärt, das durch den Einfallsreichtum seiner Freizeitkapitäne besticht.

Überhaupt waren es oft die Boote der Eidgenossen, die der Gaudiregatta zur besten Optik verhalfen. Wenn aber gerade jüngere und heimische Schiffsbauer tagelang damit beschäftigt waren, ein schwimmendes Gefährt zu konstruieren, dann hatten sie das Wohlwollen der Jury mit Sicherheit auf ihrer Seite.

Ideenreichtum zählt bei Bewertung viel
Vor drei Jahren waren die Bewertungsrichtlinien geändert worden. Erstmals gab es eine fünfköpfige Jury, die den Ideenreichtum der Boote, die Umsetzung des von den Freizeitkapitänen selbst gewählten Mottos und den Fun-Faktor sowie die Schnelligkeit bewertete. Und eine extra Wertung für die Jugend gibt es seitdem auch. Jetzt heißt es abwarten bis kommendes Jahr: Wer weiß, vielleicht starten dann mehr Boote denn je.
