In welcher Art und Weise und wann können die Straßen auf der Gemarkung der Gemeinde geflickt beziehungsweise ausgebaut werden? Die Angelegenheit war Thema im Gemeinderat, nachdem das Gremium auf Anregung der Verwaltung im Haushalt 2015 einer Straßenzustandsbewertung auf dem Gemeindegebiet zugestimmt hatte. Das Bauamt stellte jetzt das Ergebnis der Straßeninfrastruktur vor. Dem Bürger wird dadurch so etwas wie eine zeitliche Perspektive eröffnet, wann seine Straße endlich dran sein könnte.

Hintergrund ist, dass die Verwaltung eine aussagekräftige Übersicht der Straßenzustände und eine Sanierungsabschätzung mittel- und langfristig erstellen sowie einplanen möchte, „um einen Investitionsstau zu vermeiden“, wie Ortsbaumeister Robert Scherer sagte. Zur Zustandsbewertung war die Firma Kosima aus Esslingen beauftragt worden. Diese hatte mit einem Messfahrzeug, einer sogenannten kinematischen Multisensorplattform, die Straßen befahren. Erfasst wurde der Straßenzustand der befestigten Verkehrsflächen samt Nebenanlagen – insgesamt auf 52 635 Metern. Die Bewertung erfolgte in Anlehnung an die Regelwerke der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV).

Daraus geht hervor, dass in der Gemeinde nur 21 Quadratmeter der Straßen in sehr gutem beziehungsweise nahezu neuwertigem Zustand sind (0,04 Prozent), dafür 2707 Quadratmeter (knapp ein Prozent) in äußerst schlechtem Zustand. Der Großteil ist in gutem (27 Prozent) und akzeptablen Zustand (43 Prozent); hier müssen Verbesserungen mittelfristig geplant werden. Bei mehr als einem Viertel der Straßen muss der Zustand beobachtet und entsprechende Arbeiten vorbereitet werden.

Kämmerin Gabriele Bentele sagte in Bezug auf den endgültigen Ausbau von Straßen, dass künftig die Beitragsrechnung geklärt werde, bevor man den Ausbau beschließe, sodass eine Vorgehensweise wie beim Waldweg in Unteruhldingen nicht mehr erfolgen könne. Es gelte einen Kompromiss zu finden zwischen den Wünschen des Bauamtes und dem finanziell Machbaren, wobei die Kämmerin auf die Erschließungsbeiträge anspielte. Gemeinderat Jean-Christophe Thieke (CDU) unterstrich, es sei Aufgabe des Gemeinderates, die Bürgerinnen und Bürger für ihre Zahlungspflicht bei einem Straßenausbau zu sensibilisieren.