Die Liste für Bürgerbeteiligung und Umweltschutz (LBU) hat einiges in Bewegung gebracht in der kommunalpolitischen Szene. Entstanden 1988 aus dem Widerstand "besorgter Bürger" gegen ein Kongresshaus im Kurgarten am Seeufer und dem Erfolg bei dem angestrengten Bürgerentscheid, ist längst eine etablierte Gruppierung geworden. Mit sechs Mandaten von 36 war sie 1989 auf Anhieb praktisch an die Stelle von zwei Grünen getreten, mit grünem Stallgeruch, doch überparteilich. Heute stellt sie unter dem Namen LBU/Grüne mit sechs Vertretern von 26 neben der CDU die stärkste Fraktion.

An wichtigsten Themen hat sich wenig verändert

Wer dies und ein 30-jähriges Bestehen feiern kann, der wird allenthalben mit Lob überschüttet. Stolz blickten wichtige Wegbereiter der ersten Stunde und die Akteure von heute zurück. Marga Lenski und Sibylla Kleffner schilderten einige Erfolge des Engagements, Egi und Con Ruh kommentierten humorvoll die heutigen Mandatsträger. Lenski und Kleffner erinnerten an das Engagement der früh verstorbenen Astrid Eilers und deren Leserbriefe, aus denen Hannes Beller und Ulf Janicke zitierten. An den wichtigsten Themen und Zielen habe sich wenig geändert: Verkehrsberuhigung, ÖPNV, Wohnraum, Bürgerbeteiligung und Umweltschutz. "Brisant für die LBU" nannte es Marga Lenski, das Bürgerbegehren der BÜB zu Platanenallee und Ufermauer abzulehnen: "Doch das hätte den ersten Bürgerentscheid ins Gegenteil verkehrt."

Klares Bekenntnis in politischer Ausenandersetzung

Respekt zollte der LBU nicht nur OB Jan Zeitler, sondern mit Günter Hornstein (CDU) und Robert Dreher (FWV/ÜfA) auch politische Gegenspieler. Zuviel Lob wollten sie allerdings nicht über die LBU ausschütten, sagten die beiden Fraktionssprecher. Schließlich stünden 2019 die nächsten Wahlen an. Stattdessen gab's eine Magnum-Flasche Sekt. Auch Mandatsträger der ersten Stunde waren mit Berthold Grundler, Klaus Niedermann und Ulrike Schweizer gekommen. Und mit Martin Hahn der Landtagsabgeordnete aus dem eigenen Stall, der in einer emotionalen Rede ("Die Demokratie schwächelt") klare Bekenntnisse in den politischen Auseinandersetzungen forderte.