Salem/Region Die verbindende Kraft der Sprache erleben. Unter diesem Motto findet von Freitag bis Sonntag, 26. bis 28. September, das neue „Wort:Klang – Festival der Künste“ in Salem und im Linzgau statt. Laut Mitteilung entstand das Programm in Kooperation des in Berlin ansässigen Vereins 1:1 Concerts mit dem Kunstraum L – wie Materie im ehemaligen Forsthaus im Salemer Schlossbezirk. Im Fokus stehen Vielfalt und Ausdruckskraft der Sprache. Musik, Kunst, Literatur, Film und Wissenschaft treten in einen künstlerischen, interkulturellen Dialog.

„Nachdem die 1:1 Concerts 2020 und 2023 bereits die Region verzaubert haben, wollen wir dieses Jahr mit einem ganzen Festival und vielen renommierten Künstlern Räume in und um das Schloss Salem in Erlebnisorte verwandeln. Wort:Klang soll durch die verbindende Kraft der Sprache Grenzen überwinden und einen interdisziplinären Dialog in die schöne Bodensee-Region bringen“, werden Johanna Knöpfle von L – wie Materie und Christian Siegmund von 1:1 Concerts zitiert. Sie haben die künstlerische Festivalleitung inne.

Format in der Region bekannt

Ab Mittwoch, 24. September, finden bereits kostenfreie 1:1-Begegnungen statt. Die verschiedenen Disziplinen und Künstler des Festivals stellen sich bei persönlichen „blind dates“ ihrem Publikum vor. Das Format an sich kennen die Menschen in der Region. In den Vorjahren gab es viele schöne Klangerlebnisse, bei denen jeweils ein Musiker und ein Zuhörer aufeinandertrafen. Kulisse waren besondere Orte in und um Salem. Diesmal wird die Palette der Sparten und Orte erweitert. Die Gäste erleben individuelle Begegnungsmomente mit Schauspiel, Malerei, Lyrik, klassischer Musik, Fotografie und Sounddesign, wie der 1:1-Internetseite zu entnehmen ist. Freiwillige Spenden fließen an den Familientreff Salem. Dort werden sie für Deutschkurse mit Kinderbetreuung eingesetzt, die geflüchtete Frauen besuchen.

Die Slots für die 1:1-Begegnungen können schon unter https://1to1concerts.de/projekte/wortklang-1zu1begegnungen reserviert werden. Während die Organisatoren die Spielorte – unter anderem das Backhäuschen Salem, das Lagerhäusle Frickingen, Saiteninstrumente in Heiligenberg und Omega B in Überlingen – verraten, werden die dargebotene Kunst und ihre Macher eine Überraschung sein. Die jeweiligen Gastgeber begleiten die Besucher zu ihren Begegnungen und instruieren sie. Die Veranstaltungsorte sind teils nicht barrierefrei, was bei der Buchung aber deutlich verzeichnet ist.

Das Festival Wort:Klang an sich eröffnet dann am Freitag, 26.¦September. Das markgräfliche Haus Baden stellt für die drei Festivaltage ansonsten unzugängliche Bereiche von Schloss und Umgebung (Alte Säge, Markgräfliches Backhaus) zur Verfügung, heißt es weiter. „Wort:Klang bringt Sprache, Kunst und Musik in unmittelbaren Dialog mit Architektur und Raum – und lässt so die Salemer Kulturlandschaft lebendig werden. Das als Gastgeber miterleben zu dürfen, erfüllt mich mit großer Freude“, erklärt Markgraf Bernhard von Baden.

Die Vernissage zur Festival-Ausstellung Kon:Text in den Räumen von L – wie Materie mit Werken von Johanna Knöpfle, Matthias Schenkl und Rebecca Koellner, die alle in der Region wirken, sowie der Installation Lipspil von Schülern der Althausener Leopoldschule beginnt um 18 Uhr. Im Anschluss lädt das Film-Screening Days To Watch Films Go By von fluctuating images (Cornelia Lund und Holger Lund) zu kuratiertem Film-Genuss mit anschließendem DJ-Set. Für internationale Kulinarik sorgt Sara Mateus alias „Mama Afrika“ mit ihrem internationalen Team und Aromen aus aller Welt.

Am Samstag öffnet die Hörspielhütte ihre Pforten mit der Geschichte „Ich bin da, wo Du mich findest“ (11 bis 18 Uhr). Parallel gibt es Führungen durch die Ausstellung. In der arabisch-deutschen Lesung „Qamareen – zwei Monde“ entführt Autorin Luna Al-Mousli um 14 Uhr in sprachliche Welten zwischen Okzident und Orient. Um 18.30 Uhr wartet in der historischen Schlossbibliothek die deutsche Uraufführung der immersiven Musik-Performance Goethe:Dante, in Kooperation mit dem Kreiskulturamt. Darsteller sind Theresa Kronthaler, Mirella Vinciguerra, Andrea Macaluso und Marco Mantovani. Der Festival-Samstag endet ab 21.30 Uhr mit einem arabischen DJ Set von Luna Al-Mousli. Affenberg-Direktor Roland Hilgartner gewährt am Sonntag, 28.¦September, 10.30 Uhr, in seinem Vortrag „Affentalk“ Einblicke in die Kommunikation der Berberaffen. Ein gemeinsamer Ausklang mit viel Raum für Austausch rundet das Festival ab 17 Uhr ab. (pm/san)