Meersburg – Die Decke in der Therme in Meersburg muss ungeplant erneuert werden. Im Zuge der Planungen wurde beschlossen, erhaltbares Material zu belassen. So war eine Erneuerung der Decke nicht vorgesehen. Bei den Bauarbeiten sei aber ein Schaden an der Folienspanndecke im Hallenbereich des ehemaligen Kinderbeckens entstanden, erklärte Architekt Jonas Neusch dem Gemeinderat. Da er irreparabel sei, müsse die Decke dort erneuert werden. Die Folienspanndecke in der angrenzenden Schwimmhalle sei ebenfalls 20 Jahre alt, das Material befinde sich aufgrund der Chlorbelastung am Ende der Lebensdauer und erste Schäden an den Randbereichen zeichneten sich ab. Deshalb biete sich auch für diesen Teil eine Erneuerung an, so Neusch.

Vorgeschlagen werde eine Holzwolle-Akkustikplatten-Decke, für die sich die Gesamtkosten auf rund 105.000 Euro beliefen. Peter Köstlinger befand dies als nicht sehr schön, da sich die Platten im Laufe der Jahre verziehen und häßliche Fugen aufweisen würden. Die alte Spanndecke bezeichnete er als „charmant“ und sie habe lange gehalten. Er fragte nach einem Kostenvergleich dafür. Der Architekt antwortete, dass Fachleute diese Decken für Bäder nicht mehr empfehlen, da die Weichmacher durch das Chlor verloren gingen. Außerdem habe das neu gewählte Material größere Vorteile für die Akustik im Liegebereich. Die Differenz betrage rund 39.000 Euro, sagte Neusch.

Auch Markus Waibel (FWV) argumentierte gegen die Plattendecke. „Die Platten hängen in zwei Dritteln aller Bäder und sind optisch nicht erträglich“, sagte er. „Damit gehen wir in die Mittelmäßigkeit zurück“, fügte er an. Der Anspruch sei es, etwas Besonderes zu schaffen, damit der Gast wiederkomme. „Wer Ahnung von Gestaltung hat, macht sowas nicht“, wetterte Waibel. Da sich weitere Räte gegen die Plattendecke aussprachen, änderte Bürgermeister Robert Scherer den Beschlussvorschlag dahingehend, die beiden Decken mit einer rund 44.000 Euro teureren Akustik-Gewebe-Decke zu sanieren, was mehrheitlich angenommen wurde.