Für die Sanierung und den Umbau der Meersburg Therme in ein Wellness-Spa ist als Zeitfenster ein Jahr veranschlagt worden. Seit dem Spatenstich ist nun ein halbes Jahr vergangen. Geschäftsführer Fabian Dalmer und Architekt Jonas Neusch zeigten bei einem Rundgang, was sich inzwischen getan hat. „Der Rohbau ist fertig, es fehlen noch die Glasscheiben, doch diese stehen bereits auf dem Gelände“, sagt Neusch, als er im erweiterten Gastronomiebereich steht. Auch die Anbauten für den vergrößerten Saunabereich seien auf diesem Stand.

Das Kinderbecken ist so weit wie nötig zurückgebaut und die darüberliegende große Empore, welche die Ruhe- und Liegeflächen erweitert, ist fertiggestellt. Jetzt, im Oktober, werden die Estricharbeiten angegangen und das Haus wird für einen neuen Anstrich von Außen eingerüstet, erklärt der Architekt. „Wir sind im Zeitplan“, sagt er. „Es ist ein straffer Terminplan und wir ziehen vor, was möglich ist.“
Komplette Technik wird ersetzt
Im nächsten halben Jahr werde es an den Aufbau gehen. Die komplette Technik, wie Heizung, Lüftung und Sanitär, fehlt noch, sagt Neusch. Die Arbeiten an der Technik, die auch das Freibad mit versorgt, konnte bis zu dessen Schließung nicht angegangen werden. „Da geht es jetzt los.“ Die alten Duschen und WC-Anlagen wurden abgebaut, hier kommen nun Sanitäranlagen nach dem neuesten Stand hinein.
Das ganze Frischwassersystem werde komplett erneuert und ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht. Die Räume für die Aromatherapie, Textildampfbad und Textilsauna im alten Badebereich rund um das große Schwimmerbecken sind ebenfalls abgetrennt worden und müssen nur noch verputzt und eingerichtet werden.
Die beiden Verantwortlichen demonstrieren, wo die Gäste zukünftig sitzen werden, um den Seeblick zu genießen. „Das ist ein tolles Angebot für die Saunagäste, von der Bank aus auf den See zu schauen“, sagt der Architekt. Auch der Anbau im abgeteilten eigentlichen Saunabereich ist rundum verglast und lässt uneingeschränkte Blicke auf den See in seiner ganzen Breite und die Pfahlbau-Saunen zu.

Im vorderen Teil ist eine Bar mit Getränkeangebot geplant. Der anschließende Liegebereich werde so abgeteilt, dass die Ruhenden keinem Lärm ausgesetzt sind. Eine Außenterrasse ergänze dort das Angebot. „Die Scheiben haben eine Sonnenschutzverglasung“, erklärt Neusch, so entstehe auch im Sommer ein angenehmes Raumklima.
Später hinzugekommener Anbau bleibt erhalten
Der hintere Ruheraum des Saunabereichs mit Blick ins Grüne bleibt bestehen. Dieser Anbau sei etwa sieben bis acht Jahre nach Eröffnung der Therme angebaut worden, sagt Jonas Neusch. Die Technik dort bleibe ebenfalls. „Das war noch alles gut erhalten“, meint der Fachplaner, es werde nicht einfach alles wahllos rausgerissen.

Standard statt Sonderanfertigung soll Kosten sparen
Um den Kostenrahmen einzuhalten, greife man bei der gesamten Umbaumaßnahme auf Standardbauelemente zurück. So verweist er zum Beispiel auf die Scheiben für die Verglasung. „Das hätten auch größere Scheiben sein können“, meint er. Aber in Anbetracht des Kosten-Nutzen-Effekts werde generell auf Sonderanfertigungen verzichtet.
In der Rotunde schaffe man Aufenthaltsqualität durch Sitz- und Liegebereiche. Im hinteren Bereich befinden sich Saunakabinen, Duschen und der Spa-Bereich. Hier wird es ein Hammam geben und Massagen werden angeboten. Geschäftsführer Fabian Dalmer ergänzt, dass auch eine Biosauna mit niedrigeren Temperaturen um die 65 Grad Celsius geplant sei, in der die Saunagäste Panoramablick genießen können.
Arbeiten halten Kostenrahmen aktuell ein
Das Farbkonzept mit warmen mediterranen Rot- und Brauntönen bleibt erhalten, erzählt Neusch. Diese Töne sollen mehr Wohlfühlfaktor bieten als das blaue Wasserelement als Grundfarbe, welches in vielen anderen Thermen eingesetzt werde.
Fabian Dalmer befasst sich unterdessen bereits mit der Planung der Einrichtung. Er erklärt, dass zum jetzigen Zeitpunkt rund 90 Prozent der Arbeiten vergeben seien und sich im Kostenrahmen hielten. „Mit Terminen und Kosten sind wir auf einem guten Weg“, sagt auch Jonas Neusch. Trotz allgemeiner Preissteigerungen im Bau-Bereich seien bei einigen Auftragsvergaben gute Ergebnisse erzielt worden.