Lorna Komm

Mit viel Leichtigkeit und Spielfreude gab das Ensemble „Continuum“ im Spiegelsaal ein besonderes Konzert mit Frühbarocker Kammermusik. Das Internationale Schlosskonzert im Rahmen des Bodenseefestivals wurde vom Rundfunksender SWR2 aufgezeichnet und wird zu einem späteren Zeitpunkt gesendet. Elina Albach, Kopf des Trios „Continuum“, hatte für den Abend ein exklusives Programm zusammengestellt.

Mischung aus Konzert und Lesung

Zu Werken unter anderem von Joseph Bodin de Boismortier, Johann Caspar Ferdinand Fischer, Johannes Schenck oder Georg Philipp Telemann las die Cembalistin Texte aus dem mehr als 500 Jahre alten Roman „Utopia“ von Thomas Morus. „Vergnügen bereitet die Musik“, lautete eine der ausgewählten Textstellen und stand so auch sinnbildlich für das rund anderthalbstündige Konzert. Albach, die von Kulturamtsmitarbeiterin Rita Keller, als „Star“ am Cembalo bezeichnet wurde, hatte mit Liam Byrne an der Gambe und Johanna Bartz an der Traversflöte zwei ebenfalls mit mehreren Preisen ausgezeichnete Musiker an ihrer Seite.

Frühbarockes Kammerkonzert: Liam Byrne an der Gambe, Alina Albach am Cembalo und Johanna Bartz an der Traversflöte (von links)
Frühbarockes Kammerkonzert: Liam Byrne an der Gambe, Alina Albach am Cembalo und Johanna Bartz an der Traversflöte (von links) | Bild: Lorna Komm (lko)

Immer wieder übernahm die Flöte die Melodie und hob sich von den sonoren Tönen der siebenseitigen Bassgambe ab. Insbesondere bei den für hohe Singstimme und Generalbass geschriebenen Liedern aus der Sammlung „Pathodia Sacra et Profana“ von Constantijn Huygens oblag der Flöte die Aufgabe, die Musik plastisch und sprechend zu vermitteln; eindrucksvoll auch die hellen, festlichen Soli von Albach am Cembalo.

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Auch zwei Werke aus der Neuzeit

Neben den Komponisten aus der Barockzeit standen auch zwei Werke aus der Neuzeit auf dem Programm. Brandneu und dennoch alt, unterschieden sich die im April 2019 uraufgeführten Stücke des 32-jährigen portugiesischen Komponisten Manuel Durao aus dem Zyklus „Schlafes Bruder“ kaum von den Werken des Frühbarocks. Trotz teils dramatischer Akzente vermittelte der Konzertabend der jungen, talentierten Musiker einen fröhlich, leichten Eindruck. Das Publikum applaudierte lang anhaltend und vereinzelte „Bravo“-Rufe waren zu hören, wofür die Musiker sich mit einer Zugabe bedankten.