Daniel Theurich ist 29 Jahre alt, aber bereits seit rund 20 Jahren mit Begeisterung in der Freiwilligen Feuerwehr Meersburg. Jetzt macht er seine Leidenschaft zum Beruf und wechselt zur Berufsfeuerwehr Berlin.
Mit zehn Jahren trat Theurich in die Jugendfeuerwehr ein, nachdem ihn sein Klassenkamerad Benjamin Wurster dazu animiert hatte. Beide blieben der Wehr treu, Wurster, der später Zimmerer lernte, ist heute stellvertretender Jugendfeuerwehrwart. Theurich übernahm ebenfalls bald Aufgaben, leitete eine Gruppe und merkte schnell: "Das gefällt mir."
Doch es blieb vorerst nur ein Hobby. Daniel Theurich absolvierte das Technische Gymnasium, wurde Elektroingenieur. Ein Beruf, der sich für eine Feuerwehrkarriere durchaus eignet. Doch das habe er bei seiner Studienwahl noch überhaupt nicht im Auge gehabt, sagt Theurich. In der Freiwilligen Feuerwehr bildete er sich nebenbei bis zum Löschmeister fort. "Ich stellte fest, dass mir die Feuerwehr so viel Spaß macht, dass in mir der Wunsch entstand, das beruflich zu machen." Ihn reize die Vielfältigkeit. "Und das ist eine sinnvolle Arbeit, wo man was bewegt – und nicht stur irgendwas zusammenbaut und testet, wohinter man vielleicht gar nicht steht. Ich habe was gesucht, womit ich mich zu 100 Prozent identifizieren kann."
Zwei Jahre lang schrieb er Bewerbungen, dann kam die Zusage der Berufsfeuerwehr Berlin. Dort fange er von vorne an, denn die Berufswehren hätten ihren eigenen Ausbildungsweg, erzählt Theurich. Den wird er demnächst bei der Berliner Feuerwehr- und Rettungsakademie in Heiligensee antreten.
Die Berliner Berufsfeuerwehr ist die größte und älteste Berufsfeuerwehr Deutschlands, gegründet 1851. Sie beschäftigt rund 3900 Feuerwehrleute, unterhält 35 Berufsfeuerwachen und wird von 58 Freiwilligen Feuerwehren unterstützt. Der Meersburger Kommandant Hartmut Schucker ist stolz auf Theurich, auch wenn er ihn ungern ziehen lasse. Damit ihm das Eingewöhnen in Berlin, auf das sich Theurich sehr freut, leichter falle, überreichte Schucker ihm einen Korb mit Leckereien.