Im Spiegelsaal des Neuen Schloss entführte das Saxophon Quartett Pindakaas die Zuschauer auf eine musikalische Reise nach Amerika. North American Suite ist der Name des Programms, das sie im Rahmen der Droste Literaturtage und des Bodensee Festivals spielten. Mit "Ellis Island", in deren Nachbarschaft die Freiheitsstatue die Einwanderer begrüßt, begrüßte auch das Quartett musikalisch das Publikum. Das Stück gehört zu einer erst 2015 geschriebenen Reihe kurzer Sätze von Lucas Knappe, einem deutschen Saxophonisten.
Matthias Schröder, der das Baritonsaxophon spielt, führte unterhaltsam durch das Programm. "Da ja nicht jeder ständig Saxophon-Quartette hört", erklärte er humorvoll die anderen Instrumente: Sopransaxophon, Altsaxophon und Tenorsaxophon. Weiterhin kündigte er "eher selten Gespieltes und auch Bekanntes" an. Große Melodien gab es auch von Leonard Bernstein aus der "West Side Story", "Summertime" von George Gershwin oder auch Kurt Weils "Alabama Song", bekannt auch als "Whisky Bar" von der Band The Doors. Von BBC–Hörern zum traurigsten Stück gewählt und in mindestens sieben Filmen vorkommend, war das "Adagio for Strings" von Samuel Barber ebenfalls Bestandteil des Programms.
Vor dem Stück "Milonga Picaresque" von Astor Piazzolla, rezitierte Schauspieler Frank Dukowski aus den Erinnerungen Piazzollas "New York, New York": "Mit dem was ich erlebt habe, hätte ich der beste Gangster von New York werden können", endete Dukowki mit einem Messer in der Hand die kurze Abhandlung über Piazzollas Kindheit in unmittelbarer Nähe der Mafia.
Bevor sich das Quartett mit der Zugabe "Goodbye Johnny" endgültig verabschiedete, klärte Schröder noch über die Entstehung des ungewöhnlichen Namens Pindakaas auf. Pindakaas ist das holländische Wort für Erdnussbutter. Bei der Gründung vor über 30 Jahren habe man sich abheben wollen, von den ernsten Namen, die sich andere Orchester gaben. "Es macht keinen Sinn, es ist nur lustig."