Der CDU-Stadtverband Markdorf hat seine Kandidatinnen und Kandidaten für die Gemeinderatswahl am 9. Juni gewählt. Im kleinen Saal des Zunfthauses Obertor hatten sich 23 stimmberechtigte Mitglieder eingefunden, um über die 17 Kandidaten aus der Kernstadt sowie jene drei beziehungsweise vier weiteren Kandidaten abzustimmen, die aufgrund der unechten Teilortswahl aus Ittendorf und Riedheim auf der Liste stehen.
Über „bockstarke Persönlichkeiten“, freute sich CDU-Stadtrat Simon Pfluger mit Blick auf die Vorstellungsrunde, bei der alle 24 Kandidaten ihre familiäre, ihre berufliche Situation skizziert, ihre Hobbys genannt, vor allem aber ihr politisches Anliegen geschildert hatten. „Mit dieser Liste können wir richtig was reißen für Markdorf“, so Pfluger.

Kompetenz ist gefragt
Zuversichtlich gab sich auch Bürgermeister Georg Riedmann. Er gehört der CDU an, wandte sich aber ausdrücklich in seiner Amtsfunktion an seine Parteifreunde. „Wir brauchen kompetente und engagierte Leute im Gemeinderat.“ Um so dankbarer sei er für die intensive Vorarbeit. Koste es doch erfahrungsgemäß einige Überzeugungskraft, Menschen zu einem politischen Amt zu motivieren. Dabei, so versicherte Riedmann, „macht die Arbeit im Gemeinderat wirklich Spaß“. Und die Ergebnisse könnten sich sehen lassen.
Was Riedmann „für die CDU doch sehr bemerkenswert“ fand, war der hohe Anteil sehr junger Menschen auf der Kandidatenliste. Und die Liste sei sehr weiblich. Allerdings weniger in den Ortschaften. In Riedheim haben sich drei Frauen aufstellen lassen – neben vier männlichen Kandidaten. In Ittendorf kandidieren nur Männer – sechs an der Zahl. Dafür wechseln auf der Liste für Markdorf Stadt Frauen und Männer ab. Dort hoffen acht weibliche und neun männliche CDU-Mitglieder auf ihren Einzug in den Gemeinderat. Zumindest in der Kernstadt war somit erfüllt, was die CDU schon seit Längerem anstrebt: den Anteil der Frauen auf den Wahllisten zu erhöhen.
Klare Voten für die Kandidaten
Alfons Viellieber, langjähriger Stadtrat, nun aber nicht mehr kandidierend, leitete die Wahl. Er zeigte sich begeistert von den klaren Voten der Mitglieder für die 24 Kandidaten – und wertete dies als Signal. Auf diese Weise „Flagge zu zeigen“, helfe Markdorf. Darüber hinaus verstehe er solche Geschlossenheit auch als Bekenntnis zur Demokratie. Ein Punkt, den Riedmann später ebenfalls ansprach. Das aber im Zusammenhang mit dem zuvor eingebrachten Hinweis auf eine am 21. April in Markdorf von der CDU mitorganisierte Demonstration für Demokratie und gegen Rechtsextremismus.

Engagement in Vereinen und Organisationen
Neu auf der Liste ist Jasmin Eichenhofer. Die 23-jährige Apfelkönigin studiert Betriebswirtschaft und arbeitet im elterlichen Betrieb in Markdorf-Gangenweiler. Außerdem ist sie Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, Abteilung Riedheim. „Ich möchte selber aktiv werden, mitgestalten im Ortschaftsrat“, erklärte die 23-Jährige. So wie Jasmin Eichenhofer schilderten alle Kandidaten, wie und wo sie sich in Vereinen oder anderen Organisationen engagieren. Zum Beispiel Christian Keßler, der im Musikverein Riedheim mitspielt. Zum Beispiel Monika Hoffmann, die Übungsleiterin im Turnverein ist, außerdem Vorsitzende des Grundschulfördervereins in Leimbach.

Jasmin Eichenhofer war auch keineswegs die einzige, die erklärte, dass demokratische Beteiligung vor Ort, in der Gemeinde beginnt. Etliche Kandidaten aber betonten, dass sie ihr Wissen, ihre Kompetenz, ihren Sachverstand einbringen wollen, um gegen eine wachsende Ideologisierung des Politische vorzugehen.
So etwa Markus Maier, Landwirt aus Riedern und Vorsitzender des Obstbaurings Überlingen. „Eigentlich habe ich ja gar keine Zeit für Kommunalpolitik“, erklärt der hauptberufliche Wirtschaftsingenieur und Vater zweier kleiner Kinder. Dennoch sehe er sich gefordert, sich einzubringen in der Markdorfer Kommunalpolitik.