Mareike Kuttruff

Markdorf – Groß, klein, gelb, grün, rot oder orange: Am Verkaufsstand von Landwirt Bruno Stotz in Wirrensegel liegt eine farbenfrohe Auswahl an Kürbissen aus. "Insgesamt bauen wir knapp 100 verschiedene Sorten an, die nacheinander verkauft werden. Nur ein paar Sorten sind aber jetzt um diese Zeit schon reif", berichtet der 23-Jährige. Im Moment werden drei Sorten zum Verkauf angeboten: Hokkaido, Permanent und der Spaghetti-Kürbis. Eine vierte Sorte kommt bald, aber: "Unser Butternut braucht noch ein bisschen", erklärt Stotz. Außerdem seien Zierkürbisse im Sortiment.

Der viele Regen hat dem Landwirt in den vergangenen Monaten beinahe einen Strich durch die Rechnung gemacht. Da der Boden sehr matschig war, konnten die Pflanzen nur sehr schwer vom Unkraut befreit werden. "Aber zum Glück ist die Qualität auch in diesem Jahr gut", sagt Stotz. Die vergangenen vier Wochen seien sehr warm gewesen, das habe die Ernte gerettet. Da das Kürbisgewächs ursprünglich aus Südamerika kommt, mag es vor allem ein feucht-heißes Klima.

Bevor die kleinen Kürbispflanzen im Frühjahr auf dem sechs Hektar großen Feld der Familie Stotz eingepflanzt werden, werden sie in einem Gewächshaus bei rund 20 Grad vorgezogen. "Erst wenn die Nächte Anfang Mai etwas wärmer werden, kommen sie nach draußen", informiert Bruno Stotz. Mitte August stehe dann die Ernte der Kürbisse an, und Stotz bestückt die Verkaufsstände. Neben dem Stand an der Straße zwischen Wirrensegel und Ittendorf hat der drei weitere Stände: in Untersiggingen, Denkingen und Leustetten.

"Das Gute am Kürbis ist, dass er so leicht zu verarbeiten ist, gesund ist und wenige Kalorien hat. Das passt ja auch alles zum derzeitigen Vegan-Trend", weiß Bruno Stotz. Seit sechs Jahren boome vor allem der Verkauf der Speisekürbisse. "Auch die Tatsache, dass Halloween immer mehr in Deutschland gefeiert wird, kommt mir zugute", freut sich der Landwirt. In den beiden Wochen vor dem Fest verkaufe er massenhaft Kürbisse.

Kürbis-Anfängern rät Stotz bei der Auswahl Folgendes: "Am besten alle Sorten einmal durchprobieren. Es ist Geschmackssache, wem welcher Kürbis am besten mundet." Der absolute Verkaufsschlager sei allerdings der Hokkaido, da er vor der Zubereitung nicht geschält werden muss.

Anne Friese aus Friedrichshafen ist auf dem Heimweg schon oft am Verkaufsstand von Bruno Stotz vorbeigefahren. Heute hat sie sich entschieden zu halten. "Ich habe bis jetzt nur Kürbis gegessen, aber noch nicht selbst gekocht", verrät sie. Doch jetzt will sie ein Rezept ausprobieren und greift zu einem Spaghetti-Kürbis. "Mit Knoblauchbutter soll diese Sorte richtig gut schmecken", sagt die 30-Jährige.

 

Rezept-Ideen mit Kürbissen

Petra Müller, Vorsitzende des Vereins der Landfrauen Markdorf, stellt hier zwei beliebte Kürbis-Rezepte vor.

 

  • Spaghetti-Kürbis mit Tomatensoße

Für vier Portionen: 1 Spaghetti-Kürbis (etwa 1 Kilo), eine Prise Salz, Oregano und Pfeffer, ein paar Blätter Basilikum, 2 Dosen gehackte Tomaten im Saft, 3 Zwiebeln.

 

Einen ganzen Spaghetti-Kürbis in einen Topf mit gesalzenem Wasser zum Kochen bringen und etwa 40 Minuten garen lassen. Anschließen den Kürbis aufschneiden und das spaghettiartige Fruchtfleisch herausnehmen.

Für die Soße werden zunächst die Zwiebeln klein gehackt und angebraten. Danach die Tomaten im Saft hinzugeben und alles zehn Minuten köcheln lassen. Schließlich die fertige Soße mit Basilikum, Oregano, Salz und Pfeffer würzen.

 

  • Kürbis-Orangen-Marmelade

Für 6 Gläser: 700 Gramm Hokkaido, 300 Milliliter Orangensaft, 500 Gramm Gelierzucker.

 

Das Fruchtfleisch aus dem Kürbis schälen und entkernen. Danach das Kürbis-Fleisch würfeln und gemeinsam mit dem Orangensaft und dem Gelierzucker etwa fünf bis zehn Minuten aufkochen.

Dann die Masse in heiß ausgespülte Gläser füllen und verschließen.