Bereits im Juli stellte der Gemeinderat das Einvernehmen für ein Baugesuch fest, das zumindest von Betenbrunn her die Ortseinfahrt Heiligenberg radikal verändert. Und das zum Positiven, wie die Mitglieder des Gremiums feststellten. Ein markantes Gebäude soll künftig eine alte Scheune des Hauses Fürstenberg ersetzen.

Auf dem 2070 Quadratmeter großen Grundstück entsteht das Therapiezentrum Bodensee. Physiotherapie, Ergotherapie und weitere Angebote werden in dem neuen Gebäude untergebracht. Initiatorin ist Melanie Lohmeyer aus Heiligenberg-Oberhaslach. Die ausgebildete Ergotherapeutin hat sich viel vorgenommen. „Geduld ist nicht so meine Sache“, sagt Lohmeyer, die bis zuletzt in Stuttgart arbeitete.
Seit Mai begrüßt sie ihre Patienten nun schon in Heiligenberg. Dort hat sie am Postplatz freistehende Räumlichkeiten übernommen und bereits das Therapiezentrum Bodensee eingerichtet. Ist der Neubau an der Betenbrunner Straße damit gestorben? „Gar nicht“, sagt Lohmeyer und lacht.

Im kommenden Frühjahr könne voraussichtlich der Spatenstich für das Therapiezentrum stattfinden. Das hänge aber von einer vorliegenden Baugenehmigung ab – und auch von den Gegebenheiten rund um den Bau. Material- sowie Personalknappheit machen aktuell so manchen Zeitplan zunichte, weiß die Ergotherapeutin. Sie hat für die Bauzeit des Zentrums etwa ein Jahr eingeplant.
Schon jetzt auf der Suche nach Fachkräften
Schon jetzt fange sie im kleinen Rahmen mit Vorbereitungen an, beispielsweise mit dem Knüpfen von Kontakten. Denn auch Lohmeyer hat Probleme mit dem Personal. „Wenn der große Bau fertig ist, dann müssen auch die Fachkräfte zur Verfügung stehen“, sagt sie. Erfahrene und motivierte Kräfte stehen nicht Schlange. Und bei Lohmeyer muss auch die Bereitschaft zur interdisziplinären Arbeit vorhanden sein. Ein kleines Fortbildungsinstitut ist im Therapiezentrum nämlich ebenfalls angedacht.

Vorgesehen sind Therapieflächen auf etwa 780 Quadratmeter. Zusätzlich sollen in dem Gebäude sechs Wohnungen mit 46 bis 120 Quadratmetern Wohnfläche entstehen. Hinter dem Haus sind Stellplätze eingeplant. Von dort aus sollen die Patienten nur eine kurze Entfernung bis zum Fahrstuhl zurücklegen müssen.