Das Hotel Heiligenberg in der Salemer Straße hat neue Pächter. Fast ein Jahr nach der offiziellen Eröffnung durch den bisherigen Pächter Pavo Leovac haben Steffen Leuschner und seine Frau Mariola Jaworska den Betrieb übernommen. Zu den Gründen des Pächterwechsels machte Eigentümer Herbert Eppler keine Angaben.
Leuschner ist in Heiligenberg nicht unbekannt. 16 Jahre lang war er Souschef im damaligen Berghotel Baader, das bekanntlich vor einem Jahr zum Hotel Heiligenberg umfirmierte. Für ihn sei die Rückkehr nach Heiligenberg ein Déjà-vu-Erlebnis gewesen, schilderte Leuschner im Gespräch mit dem SÜDKURIER. "Sogar meine Schneidebretter sind noch da, es ist wie eine Wiedergeburt", lächelte Leuschner. Er und seine Frau Mariola Jaworska teilen sich die Aufgaben des Betriebs auf. Seine Frau werde sich um Hotelbetrieb und Rezeption kümmern, er selbst werde für die Gastronomie verantwortlich sein, schilderte Leuschner.
Zur Seite steht ihm Souschef Bogdan Bujan. Das gastronomische Konzept stehe bereits, sagte Leuschner. Im vorderen Restaurant wird gutbürgerliche deutsche Küche serviert. Im runden Atelier im hinteren Gebäudeteil will Leuschner gehobene Gastronomie anbieten und sich dort auch bewerten lassen. "Ich möchte auch die außergewöhnliche Küche machen, denn für mich ist die Kohlroulade genauso wichtig wie der Hummer und ein Schweinebraten genauso wichtig wie ein Steinbutt", sagte er. Einerseits wolle er die klassische gutbürgerlich-deutsche Küche anbieten, aber auf moderne Art. Andererseits sollen Gäste Gerichte der klassischen französischen Küche auswählen können, wie etwa Gänseleberterrine mit einer Brioche.
Es darf aber auch ein Rinderfilet oder Rehmedaillons mit Steinpilz oben drauf sein. Preislich sollen sich die Gerichte im mittleren Bereich bewegen. Wichtig sei ihm, die Lebensmittel möglichst umfassend aus der Region zu beziehen. "Wissen Sie, wir haben hier am Bodensee alles, was wir brauchen."
Schon mit 15 Jahren hatte Leuschner beschlossen, Koch zu werden. Er habe eine sehr gute Ausbildung im Sterne-Restaurant des Hotels Sackmann in Baiersbronn genossen, wie er sagt. Nach einer eineinhalbjährigen Tätigkeit dort wechselte er für 16 Jahre zum Berghotel Baader in Heiligenberg, leitete dort bald die Küche und bildete Auszubildende aus. Nach der Schließung wechselte er bis zu seinem Entschluss, selbstständig zu werden, zum Johanniter-Kreuz in Andelshofen.