Areale am Bodensee sind bei Einheimischen und Touristen beliebt. Etwa die Uferpromenade in Friedrichshafen: Unzählige Menschen flanieren ganzjährig über die Meile mit Blick aufs Wasser. Weniger frequentiert ist – wenig überraschend – der Hintere Hafen. Das Gebiet wird dominiert von einem Parkplatz, Häusern und einem wenig ansehnlichen Werftgebäude. Und wie es scheint, wird das auch noch eine Weile so bleiben.
Seit 2016 stehen Gelder bereit
Dabei gab es große Pläne für die Flächen: Schon seit 2016 stehen Gelder bereit, um sie auf Vordermann zu bringen. Bereits im Frühjahr 2017 sollte der Gemeinderat eine Satzung beschließen, die Aufgaben und Ziele für die Entwicklung formuliert. Doch viel mehr als eine Ankündigung wurde daraus nicht. „Es ist bisher kein Satzungsbeschluss erfolgt“, bestätigte 2019 eine Sprecherin der Stadt dem SÜDKURIER.

Mitte Oktober 2023 schlugen dann Baubürgermeister Fabian Müller und Stadtplanerin Stefanie Fritz den Mitgliedern des Häfler Bauausschusses vor, die Sanierungsmaßnahme am Hinteren Hafen zu beenden – und stattdessen neue Sanierungsgebiete zu sondieren. Konkret würde das einen Verzicht auf 1,4 Millionen Euro an Fördergeldern bedeuten. Die anwesenden Räte zeigten sich wenig begeistert vom Vorhaben. „Skandal“, „Schildbürgerstreich“ und „städtebaulicher Offenbarungseid“ waren nur einige der getätigten Äußerungen in Bezug auf die Sache. Eine entsprechende Beschlussempfehlung kam daher nicht zustande.
Differenzen mit Eigentümern
Doch beim Gemeinderat vergangene Woche hat sich – nach konkreterer Argumentation durch die Verwaltung – das Blatt doch noch gewendet. Die Abkehr vom Projekt erfolgt laut Sitzungsunterlagen letztlich wegen Kontroversen mit Immobilieneigentümern im Gebiet. Diese hätten, anders als ursprünglich geplant, Ausgleichszahlungen für Wertzuwächse tätigen müssen, die durch die Sanierung entstanden wären. Hier konnte wohl keine Einigung erzielt werden.
Letztlich fand der Beschlussantrag bei einer Enthaltung Zustimmung. Wie es nun weitergeht am Hinteren Hafen, ist offen. Künftig soll das Areal „weiter forciert“ werden. Was das bedeutet, ist aber unklar. Zudem will die Verwaltung neue Sanierungsgebiete identifizieren. In Frage kommen etwa das Gebiet am Fallenbrunnen, der Campus Innenstadt sowie die Meersburger- und die Zeppelinstraße.