Simone Krieger

Langsam nähert sich die warme Jahreszeit – und das bedeutet auch für das Frei- und Seebad Fischbach: Raus aus dem Winterschlaf. Damit rechtzeitig zum 1. Mai die Gäste kommen können, hat Betriebsleiterin Christine Kirchner mit ihrem Team das Areal präpariert. „Unsere Vorbereitungen laufen bereits seit fünf Wochen auf Hochtouren.“

Spaziergänger müssen Umweg nehmen

Von vielen der Arbeiten bekommen die Häfler vermutlich nichts mit: Die sanitären Anlagen werden gereinigt, auch das Becken wurde schon gefüllt. Aber es gibt eine Sache, die besonders Wanderern und Spaziergängern aufgefallen sein dürfte. Christine Kirchner lächelt und sagt: „Die müssen jetzt wieder an meinem Büro vorbeilaufen.“ Denn der Weg, der entlang des Bodenseeufers verläuft und im Winter öffentlich zugänglich ist, gehört zum Badebereich. Während der Saison ist er also Gästen vorbehalten. Wer demnach am Ufer flanieren möchte, muss das Freibad umrunden – und passiert dabei das Fenster von Christine Kirchners Arbeitsplatz.

Das Wasser wurde bereits für die Badegäste eingelassen. Alles steht für den Saisonstart bereit.
Das Wasser wurde bereits für die Badegäste eingelassen. Alles steht für den Saisonstart bereit. | Bild: Simone Krieger

Im vergangenen Jahr spielte der Schutz vor dem Coronavirus noch eine wichtige Rolle. Wie sieht es damit in der nun anlaufenden Saison aus? Christine Kirchner: „Wir werden die Absperrungen und Hinweisschilder nicht im Lager lassen.“ Konkret bedeutet das: Aus den Geboten und Regeln, etwa zum Tragen von Masken, werden in diesem Jahr Empfehlungen. Diese sind gut sichtbar angebracht, etwa am Eingang. „Auch Desinfektionsmittel steht weiterhin den Gästen zur Verfügung.“ Aus dem Vorjahr gewohnte Regeln – Kontaktverfolgung, Anmeldung, begrenzte Besucherzahl – entfallen. Christine Kirchner empfiehlt trotz der Lockerungen, Sorgfalt beim Schutz vor dem Virus walten zu lassen.

Höhere Kosten als im Vorjahr

Besucher werden noch eine weitere Veränderung feststellen: Verglichen mit dem Vorjahr ist der Eintritt teurer geworden. Erwachsene zahlen für ein Ticket 4,80 Euro – 30 Cent mehr als noch 2021. Der Einlass für Kinder und Jugendliche von vier bis 17 Jahren kostet nun 2,40 Euro und damit zusätzliche 10 Cent. Zu spüren ist der Preisanstieg auch bei den Saisonkarten: Erwachsene zahlen hier nun 120 Euro, etwa 8 Euro mehr, für Kinder und Jugendliche ist der Tarif von 57 Euro auf 60 Euro gestiegen.

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Bei der Frage, warum die Preise nun höher sind, verweist die Stadt Friedrichshafen auf einen Fehlbetrag in ihrem Ergebnis-Haushalt. Dieser belaufe sich in den Jahren 2020 bis 2022 auf 22 bis 30 Millionen Euro. Die Verwaltung sei daher gesetzlich verpflichtet gewesen, gegenzusteuern. Deshalb habe der Gemeinderat beschlossen, eine Vielzahl von Gebühren und Steuern zu erhöhen – auch das Bad sei davon nicht ausgenommen gewesen.

Betriebsleiterin Kirchner denkt nicht, dass die Preise Besucher abschrecken werden – und sie hebt noch einen Vorteil ihrer Einrichtung hervor: „Wir sind ein Allwetterbad, man kann zu uns auch bei schlechtem Wetter kommen.“ Sollte also Temperatur mal nicht mitspielen, können Wasserliebhaber somit dennoch Spaß haben. Zwei Wochen später, ab Samstag, dem 14. Mai, öffnen dann auch die weiteren Häfler Bäder: Das Friedrichshafener Strandbad und das Ailinger Wellenbad. Für alle Einrichtungen gelten unter der Woche Öffnungszeiten von sieben bis 20 Uhr sowie am Wochenende von 9 bis 20 Uhr.

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