Friedrichshafen – Ein Leben für den Sport: Bei Erwin Weißhaupt lässt sich das mit Fug und Recht sagen. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang war der gebürtige Häfler nicht nur Mitglied beim VfB Friedrichshafen, sondern hat den größten Verein der Stadt an maßgeblicher Stelle über Jahre mit geprägt.

Vor allem beim Volleyball: Als die erste Mannschaft 1987 ins Oberhaus aufgestiegen war, begann die Ära Weißhaupt, der bereits 1965 VfB-Mitglied in der Abteilung Tischtennis geworden war. Der passionierte Fußballer, der Jahrzehnte lang mit seiner Montagsgruppe kickte, gründete mit anderen den Verein "Freunde des Volleyballs". 1990 übernahm er die Abteilungsleitung. Danach hatten die VfB-Volleyballer ihre bis dahin stärkste Phase auf dem Sportparkett und wurden 1994 Dritte im CEV-Pokal. Doch für einen Titel reichte es dem "ewigen Zweiten“ nie. Erwin Weißhaupt und seine Mitstreiter, schon damals der heutige VfB-Präsident Wunibald Wösle, holten – nicht unumstritten – 1997 den Trainer Stelian Moculescu und leiteten damit nicht nur die Meisterkarriere des Meistermachers ein. Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen etablierten sich zur Topadresse in Deutschland und wurden von Erwin Weißhaupt im Jahr 2000 auch professionalisiert. Mit der Gründung der VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH stellte der Ingenieur und Unternehmer die Weichen für ein Sport-Wirtschaftsunternehmen, das seither Titel und Erfolge förmlich sammelt.

Im Jahr 2007 verlieh die Stadt Friedrichshafen Erwin Weißhaupt den Sportehrenbrief der Stadt. Im gleichen Jahr übernahm er in einer schwierigen Phase für die VfB-Profiabteilung nochmals Verantwortung in der Doppelspitze der Volleyball GmbH mit Jürgen Hauke. Drei Jahre zuvor hatte Erwin Weißhaupt seine Ämter beim VfB abgegeben, der Verein verlieh ihm die Ehrenmitgliedschaft. In seiner Abschiedsrede ging er damals auf seine 18-jährige Tätigkeit als Sportfunktionär beim VfB ein. "Es waren fruchtbare Jahre. Ich möchte die Zeit nicht missen." Er blieb dem Sport, seinem Verein, bis zuletzt verbunden.