Die neue Kita wird nach Fertigstellung eine der größten Kitas in Friedrichshafen sein. Sie ist für rund 100 Kinder zwischen drei und sechs Jahren plus 30 Kinder unter drei Jahren konzipiert. Fast 1500 Quadratmeter Nutzfläche stehen verteilt auf zwei Geschosse zur Verfügung. Im Obergeschoss entstehen die Gruppen- und Ruheräume, im Erdgeschoss die gemeinschaftlich genutzten Räume sowie Küche und Mensa. Das neue Kinderhaus ist so groß wie zwei oder drei herkömmliche Kindergärten. "Die Herausforderungen steigen mit der Anzahl der Kinder überproportional", erklärte Pfarrer Bernd Herbinger als Vertreter des Trägers, der katholischen Gesamtkirchengemeinde. Das neue Haus wird viele Betreuungsformen bis hin zur Ganztagesbetreuung bieten. "Es ist unser aller Auftrag, hier von früh morgens bis abends auch Nestwärme zu erzeugen", sagte Herbinger. Deshalb sei es heute wichtiger geworden, schon vor dem ersten Spatenstich zu überlegen, wie pädagogisches Konzept und bauliche Gestaltung zusammenpassen.

Wie es Brauch ist, hoben auf dem Dach die Zimmerleute von Holzbau Löhle ihre Gläser mit guten Wünschen für Bau und Nutzer (von links): ...
Wie es Brauch ist, hoben auf dem Dach die Zimmerleute von Holzbau Löhle ihre Gläser mit guten Wünschen für Bau und Nutzer (von links): Matthias Hahn, Benedikt Müller, Dominik Buser, Markus Buser, Andreas Löhle und Andreas Igelmaier).

Der umgesetzte Entwurf der Architekten Lanz und Schwager aus Konstanz sei als Sieger aus einem Wettbewerb mit 20 Teilnehmern hervorgegangen, erklärte Erster Bürgermeister Stefan Köhler. Nach dem Neubau des Jugendhauses Molke sei es der nächste wichtige Meilenstein für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen in der Stadt. Köhler hob auch hervor, dass der Neubau als Effizienzhaus Plus sogar mehr Energie erzeugen soll, als es verbraucht. Überschüssiger Strom aus den Solarzellen soll ins Stromnetz eingespeist werden. So zu bauen habe zwar etwas mehr gekostet, sagte Köhler: "Aber was Energie und Klimaschutz angeht, wollen wir in Friedrichshafen vorbildlich sein." 8,15 Millionen investiert die Stadt in das Kinderhaus.

Einen Baustellensong sangen und trommelten Kindergartenkinder für die Gäste des Richtfests.Bild: Gisela Keller
Einen Baustellensong sangen und trommelten Kindergartenkinder für die Gäste des Richtfests.Bild: Gisela Keller

Für die Kinder und Erzieherinnen im bestehenden Kinderhaus nebenan bedeutete die Baustelle vor ihrer Haustür manche Beeinträchtigung, bot aber auch Gelegenheit, für viele interessante Beobachtungen. Einige der Kinder erzählten beim Richtfest in einem Lied vom Betrieb auf der Baustelle. Über das Ergebnis der Arbeiten sangen sie: "Das Kinderhaus ist groß und schön und heute könnt ihr's alle sehn."

Im Juli/August 2017, pünktlich zum Beginn des Kindergartenjahres 2017/18, soll das neue Kinderhaus bezogen werden. Das jetzige Kinderhaus soll im Anschluss abgerissen werden, um Platz für die Außenanlagen zu machen.

Der Neubau des Kinderhauses von Norden gesehen. Auf dieser Seite soll eine breite Rampe künftig aus dem Obergeschoss in den Garten ...
Der Neubau des Kinderhauses von Norden gesehen. Auf dieser Seite soll eine breite Rampe künftig aus dem Obergeschoss in den Garten führen. Bild: Gisela Keller

Chronologie

Das jetzige Kinderhaus Im Riedlepark wurde 1973 in Betrieb genommen. Das ursprüngliche Raumkonzept passt nicht mehr zu den heute geforderten Betreuungsformen und neuen pädagogischen Konzepten. Im November 2012 beschloss der Gemeinderat den Bestandsbau abzureißen und auf dem selben Grundstück einen Neubau zu errichten. Nach Abschluss eines Wettbewerbsverfahrens wurde im Juni 2015 der Baubeschluss gefasst, im Oktober 2015 wurde die Baugenehmigung erteilt, im April 2016 war Baubeginn. Im Sommer 2017 soll das neue Kinderhaus bezogen und anschließend das alte abgerissen werden. (gik)