Bereits im Oktober vergangenen Jahres stand fest: Der Kastanienbaum unterhalb des Zeppelindenkmals im Uferpark stirbt ab. Bürgermeister Dieter Stauber bestätigte damals in einer Gemeinderatssitzung, dass alle Versuche der Stadtverwaltung gescheitert waren, die Kastanie noch zu retten. Der große Baum stand länger als 100 Jahre im Uferpark. Am Mittwoch ist er nun gefällt worden.
Schon länger stand die Kastanie sichtlich ramponiert da. Im August waren ihre Äste kaum belaubt – zu einer Zeit, in der gesunde Kastanien ein dichtes Blätterdach entfalten. Die Baumkrone sah verstümmelt aus, Seile hielten die kahlen Hauptäste zusammen. Auch am Fuß des Stammes war nicht zu übersehen, dass die Kastanie gelitten hatte. „Eine Fällung wird wohl erforderlich sein“, teilte Monika Blank, Sprecherin der Stadtverwaltung, bereits damals auf Anfrage mit.
So sah die Kastanie im Sommer aus:
Die Kastanie stand in einem Bereich des Uferparks, der durch Feste stark beansprucht wird. Dadurch sei der Untergrund verdichtet, Luft- und Wasserversorgung des Baumes leiden, erklärte Blank. Auch der heiße und trockene Sommer 2018 dürfte dem alten Baum zu schaffen gemacht haben, obwohl Kastanien in Mitteleuropa bis zu 300 Jahre alt werden können.
Jedenfalls habe der Baum im Frühjahr spät und nur noch halbseitig ausgetrieben, so Blank. Nach Rücksprache mit Sachverständigen war damals beschlossen worden, die Baumkrone stark zurückzuschneiden und die Entwicklung für eine weitere Vegetationsperiode zu beobachten. Über den Sommer löste sich die Rinde des Baumes jedoch weiter ab, auch ein Zeichen für das Absterben. Im Oktober zeugten dann nur noch einzelne Blätter vom beginnenden Herbstanfang, der Rest der Äste war kahl.