Das heutige Rathaus von Friedrichshafen neben der St. Nikolaus-Kirche am Adenauerplatz wurde zwischen 1954 und 1956 erbaut. Der Neubau war nötig geworden, weil durch die schweren Luftangriffe auf die Zeppelinstadt während des Zweiten Weltkrieges große Teile der Altstadt in Schutt und Asche lagen. Für den Neubau wurde seit 1948 eigens der südliche Kirchplatz freigehalten.
Am selben Standort diente bereits 1828 ein ausgedientes Kornhaus direkt neben der Nikolauskirche als Rathaus. Wie es im Buch „52 Stadtgeschichten“, herausgegeben von der Stadt Friedrichshafen, heißt, wurde es 1906/07 durch einen Neubau ersetzt, errichtet im neugotischem Stil. „Besonders auffällig“, weiß Hobby-Heimatforscher Josef Schwarz, „war ein zehn Meter langes Fresko, das die Südfront verzierte. Es war sehr schön gestaltet und zeigte die Stände Buchhorns und Hofens mit König Friedrich I.“ Das Motiv des Münchener Kunstmalers August Brandes zeigte zudem das Volk, wie es seinem König huldigte.
Während der Nazi-Diktatur plante die NSDAP eine massive Umgestaltung der Altstadt, um ein monumentales Aufmarsch-Gelände für die Partei-Inszenierung zu schaffen. Dazu aber kam es nicht mehr, weil das alte Rathaus 1944 bei einem Luftangriff völlig zerstört wurde.