Philipp Sitte

VfB-Präsident Wunibald Wösle kündigte bei der Jahresversammlung des Vereins "brisante Themen" an. Der Verein befinde sich in einer "Phase der Konsolidierung". Ein Vakuum ist unter anderem entstanden, als Geschäftsführer Sebastian Schmidt gebeten habe, seinen Vertrag aufzulösen. Die Funktion eines Managers sei nun ehrenamtlich kaum zu schaffen. "Wir müssen schauen, wie es weitergeht", so Wösle. Eine Lösung zeichnet sich hier ab: Die Leiterin der VfB-Geschäftsstelle, Stephanie Wolf, befindet sich zurzeit in einer Weiterbildung zur Vereinsmanagerin.

Dafür sei "im finanziellen Sektor ein erster Lichtschimmer nach vielen Jahren" zu erkennen, berichtete Wösle. Man plane bis zum Jahr 2020 schuldenfrei zu sein. Das sei allerdings kein einfacher Weg, beispielsweise hänge der Unterhalt des Zeppelinstadions "wie ein Klotz an der Kasse". Auch gebe es stets Investitionen zu bewältigen, wie der Neubau des Tennisheims. Hier seien die Planungen in der Feinjustierung und trotz Problemen bei der Finanzierung "nicht vom Tisch", bekräftigte Wösle.

Als schwierig gestaltete sich die Suche nach einem Vizepräsidenten für Infrastruktur und einem Vizepräsidenten für Finanzen und Verwaltung. Für den ersten Posten fand sich kein Vereinsmitglied, das sich der Wahl stellte, sodass der Posten wie bisher vakant bleibt. Da er die anfallende Arbeit nicht länger neben seinen anderen Aufgaben leisten könne, gebe es Planungen in Bezug auf einen Antrag für eine hauptamtliche Stelle, sagte der VfB-Präsident. Zur Wahl als neue Vizepräsidentin für Finanzen und Verwaltung stellte sich Hauptkassiererin Alexandra Moosherr für eine Übergangszeit von zwei Jahren zur Verfügung.

Sie wurde von den 49 anwesenden Delegierten einstimmig gewählt. Der bisherige Amtsinhaber Hans-Peter Schorpp war nach einem Jahr zurückgetreten. Die beiden Vizepräsidenten für Marketing sowie Sport standen nicht zur Wahl.

Neben diesen scheinbar nicht begehrten Spitzenämtern, zeigten sich jedoch die enormen ehrenamtlichen Leistungen im Verein. Nach einer Schätzung von Alexandra Moosherr wurden im Jahr 2016 allein vom Präsidium und den Abteilungsverantwortlichen sowie den 186 Trainern mindestens 41 600 Stunden Ehrenamtsarbeit geleistet. Die "erweiterten Helfer" seien dabei noch nicht einbezogen. Dieser Tatsache zollte auch der anwesende Bürgermeister Andreas Köster Respekt. Was ehrenamtlich auf die Beine gestellt werde, sei "richtungsweisend", meinte Köster. Die Stadt sei "stolz, was den VfB betrifft", er sei "eine Institution in Friedrichshafen".

Präsident Wösle wies zudem auf die umfangreichen Erfolge im Mannschaftssport sowie in Einzelwettkämpfen auf nationaler und internationaler Ebene hin. Besonders am Herzen liege ihm auch die Verzahnung des Vereins mit dem Volleyball-Spitzensport. Dieser ist in einer eigenen GmbH ausgegliedert.


Der Verein

  • Der VfB Friedrichshafen ("Verein für Bewegungsspiele") ist mit 3920 Mitgliedern (Stand 31. Dezember 2016) einer der größten Vereine in Friedrichshafen. Er gliedert sich in 22 verschiedene Abteilungen und eine Kindersportschule.
  • Neue VfB-Vizepräsidentin für Finanzen und Verwaltung ist Alexandra Moosherr. Eine zentrale Säule des Vereins ist ehrenamtliches Engagement. Zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden Hans Scherf, Franz Pech, Klaus Eble, Gottfried Fechtig und Gerlinde Scharf.
  • Die Geschäftsstelle des VfB ist von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 15 Uhr unter Telefon 0 75 41/5 54 41 zu erreichen (Montag bis Freitag, Dienstag nur vormittags).