Als im November 1982 eine erste schriftliche Anfrage von Professor Ryosuke Ohashi in Meßkirch eintraf, einen „Austausch von kulturellen Gütern“, sprich eine Städtepartnerschaft, zwischen dem damaligen Unoke (heute Teil der Stadt Kahoku) und der Heidegger-Stadt einzugehen, traf dies zuerst nicht auf offene Ohren. Denn gerade erst hatte Meßkirch die Gründung der Partnerschaft mit der französischen Stadt Sassenage gefeiert. Darüber hinaus befürchtete der Gemeinderat, dass die Partnerschaft mit einer japanischen Stadt nicht funktionieren könne, da ein Austausch viel zu teuer für die Einwohner sei. Er schlug vor, quasi eine Briefpartnerschaft einzugehen. Das Rathaus solle eben hin und wieder nach Japan schreiben. Aus diesen zögerlichen Anfängen entwickelte sich jedoch über die Jahrzehnte ein spannender Austausch der Kulturen.

Die Basis für das Interesse der Japaner bildeten die philosophischen Bezüge zwischen dem japanischen Denker Nishida Kitaro und Martin Heidegger. Damals engagierte sich der Heidegger-Schüler Hartmut Buchner stark für die Partnerschaft mit den Japanern. Zu den ebenso wichtigen Antreibern gehörten Konrad Reinauer, der ehemalige Schulleiter der Conradin-Kreutzer-Schule, sowie der damalige stellvertretende Bürgermeister Winfried Herrmann.

Bereits im Januar 1983 sendete Bürgermeister Rauser ein positives Antwortschreiben nach Japan, worauf ein halbes Jahr später eine erste japanische Delegation anreiste, um Vorgespräche für einen Kulturaustausch zu führen. Bei einer viertägigen Partnerschaftsfeier im Mai 1985, unter anderem mit einem Symposium mit bekannten Philosophen, unterzeichneten Tadanori Nakai, Bürgermeister der Stadt Unoke, und Robert Rauser den Freundschaftsvertrag Unoke-Meßkirch. Im Mai 1986 reist eine erste Delegation der Stadt nach Unoke.

Bei der Feier zum zehnjährigen Jubiläum der Partnerschaft im Juni 1995 blickte Bürgermeister Miyamoto bereits auf insgesamt zwölf Besuche und Gegenbesuche der beiden Städte zurück. Er betonte, dass er überzeugt davon sei, dass diese Bindungen durch die aufgebauten Freundschaften zum Weltfrieden und zur Zufriedenheit der Menschheit beitragen würden. Robert Rauser freute sich darüber, dass es dank dem Interesse und der Bereitschaft der Bürger beider Städte so weit gekommen sei, dass aus Fremden Freunde wurden. Seit 1991 bereichert ein Schüleraustausch die Städtefreundschaft.