Der Kinder-Erlebnispfad wird auf Empfehlung des Tourismus-Ausschusses jetzt doch im ursprünglich dafür vorgesehenen Gebiet eröffnet. „Wir wollen die aktuelle Marschroute weiterverfolgen“, sagte Bürgermeister Oliver Gortat im Gemeinderat. Zunächst für eine Dauer von fünf Jahren, und das wohl ab Frühjahr 2024. Das Unternehmen „baumpflege team bodensee“ wird ein Baumkataster erstellen und Verkehrssicherungsarbeiten um die Stationen und Schilder entlang des Pfades für 15.200 Euro übernehmen. Der Betrag soll in den nächstjährigen Haushalt aufgenommen werden. Das hat der Gemeinderat beschlossen.
Das Thema war bereits im Juli behandelt worden, seinerzeit war die Verwaltung beauftragt worden, einen Alternativstandort zu finden, da der Rat nicht mit den für ihn nicht nachvollziehbaren höheren Kosten einverstanden war. Denn um die Sicherheit rund um den Pfad gewährleisten zu können, waren Arbeiten für rund 16.000 Euro angekündigt – Kosten, die dem Gemeinderat bei seiner Zustimmung zum Erlebnispfad im Vorjahr noch nicht bekannt waren und die sie im Juli kritisierten.
„Die Spielplätze im Ort sind alle nicht geeignet, da sie nicht über ausreichend freie Fläche für die einzelnen Bauten verfügen“, verdeutlichte Silvia Fritz, Fachbereichsleitung Tourismus und Kultur. Der Bauhof habe das Areal beim Hochbehälter Himberg geprüft. Die Grundstücke, die in Frage kämen, seien nicht groß genug, um alle Stationen im jetzigen Umfang dort aufzubauen. Für den Ab- und Aufbau der Stationen schätze der Bauhof den Zeitaufwand auf rund drei Wochen á drei Mann. Hinzu kämen noch Kosten für Material und Mietgeräte in Höhe von etwa 12.000 Euro. „Für die Sicherung des Baumbestandes um das neue Areal würden auch hier Kosten für Sofortmaßnahmen und die Erstellung eines Baumkatasters anfallen“, so Fritz.
Sie erläuterte weiter, dass die Zuständigkeiten zwischen dem Forstamt Überlingen, der Gemeinde Sipplingen und der Firma „baumpflege team bodensee“ klar geregelt worden seien und dadurch Kosten eingespart werden könnten. Die fachmännische Begutachtung des Baumbestandes um die Spielstationen und Schilder im Zuge des jährlichen Kontrollganges biete das Unternehmen für 1890 Euro netto an. Revierförster Patrick Zaglauer werde zur Dokumentation ein Formular anlegen, in dem er seinen jährlichen Kontrollgang der forstlichen Abschnitte nachweisen werde. „Seine Mitarbeiter werden die toten Bäume entfernen“, so Fritz und empfahl die Realisierung des Erlebnispfades am ursprünglichen Platz.
Clemens Beirer sagte, die CDU-Fraktion befürworte das Vorhaben, „auch wenn wir uns sehr getäuscht fühlen in Bezug auf die Kosten“. Er schlug vor, die Aktivitäten zunächst auf fünf Jahre zu begrenzen, „weil Holz verwittert“.
Auf die Frage von Jürgen Straub (FW), wie hoch die Kosten bei Sturmereignissen wären, sagte Revierförster Zaglauer, diese seien „sehr geringfügig“. Das Baumpflegeteam werde in einem solchen Fall sofort im Wald eine Kontrolle vornehmen. Ab welcher Windstärke kontrolliert werden müsse?, wollte Willi Schirmeister (FW) wissen. Zaglauer: „In der Regel ab Windstärke 8.“
Günther Völk (CDU) sagte, dass man sich die Kosten für das Vorhaben eigentlich nicht leisten könne. „Aber jetzt können wir nicht mehr zurück“, befand er, wobei er auch die freiwillige Arbeit Sipplinger Handwerker lobend erwähnte. Völk schlug vor, die anfallenden Kosten für das Baumkataster ins nächste Jahr zu schieben. Gortat sagte wegen der Kosten, man habe den „Rattenschwanz“ in der Verwaltung unterschätzt. Es habe sich „einfach so“ entwickelt, aber man habe daraus gelernt.