Das Beste kommt zum Schluss. Bereits 2010 hatte die Kommune mit dem Gemeindeentwicklungsprozess Owingen 2025 begonnen. Unter engagierter Beteiligung von Bürgern in zahlreichen Ideenwerkstätten wurden nicht nur Wünsche und Visionen entwickelt, sondern auch viel Neues realisiert – auch in den Teilorten Billafingen, Hohenbodman und Taisersdorf. Im Kernort sind inzwischen unter anderem ein Pflegeheim und ein Mehrgenerationenzentrum entstanden, das Rathaus wurde zeitgemäß umgestaltet und spiegelt jetzt mehr Bürgernähe und Transparenz wider. Noch fehlt die Neugestaltung des Vorplatzes. Doch das zentrale Projekt – die grüne Mitte mit den umgebenden Neubauten – ist nun beendet. Nach dem Bau des Feuerwehrhauses ist auch der zweite Teil der Grünanlagen freigegeben worden.

Dies gebührend zu feiern, dazu war es manchem Owinger am Samstag wohl zu heiß. So war der Ansturm auf die Spiele ohne Grenzen und das Bürgerbüfett eher gemäßigt. Obwohl das Mitmachen sogar Abkühlung bereithielt. Nach der pandemischen Zwangspause finde diese Veranstaltung zum fünften Mal statt, sagte Bürgermeister Henrik Wengert: „Da kann man jetzt von einer Tradition sprechen.“

Rund 50 Termine

In 50 Bürgerwerkstätten und Behördenterminen hätten sich die Owinger zwischen 2010 und 2012 intensiv mit der Gemeindeentwicklungsplanung befasst, die vom Büro Planstatt Senner moderiert worden war. „Es waren Sie, die dafür gesorgt haben, dass die Plätze in unserer Gesamtgemeinde jetzt so aussehen, wie sie aussehen“, lobte Wengert die Bürger. Bei der Premiere des Bürgerbüfetts zum Abschluss des Planungsprozesses habe sogar noch die alte Mehrzweckhalle gestanden, erinnerte Wengert. Inzwischen stehe das Bürgerhaus Kultur|O, zuletzt seien ein Minispielfeld für die Jugend und das Feuerwehrhaus entstanden. „Mit Fortschreibung der Gemeindeentwicklungsplanung und zwei weiteren Bürgerwerkstätten ist 2018 der zweite Teil der Grünanlagen konzipiert worden“, erinnerte Wengert. Beispielsweise seien neue Sitzmöglichkeiten mit zwei Pergolen entlang der Sporthalle entstanden. Zuletzt war die geschwungene Wegeführung zwischen Rathaus und Feuerwehrhaus fertiggestellt worden, die der Bürgermeister nun gemeinsam mit Johann Senner und dessen Projektleiter Nicolai Schmuck per Durchschneiden eines Bandes freigaben.

„Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, sagte Henrik Wengert. „Allerdings war es auch nicht ganz billig.“ Unabhängig von den Gebäuden habe die Gemeinde sich die Freiflächen zusammengerechnet immerhin 1,3 Millionen Euro kosten lassen, wovon rund 500.000 Euro durch Fördermittel abgedeckt worden seien. Der Gemeinderat habe viel Mut und Entscheidungsfreude bewiesen, um nun „diese tolle Aufenthaltsqualität zu haben“.

In der mehr als zehnjährigen Zusammenarbeit sei auch viel Vertrauen entstanden, betonte Johann Senner, für den diese grüne Mitte „etwas ganz Besonderes“ ist. Zumal sie mit den Neubauten zugleich eine „Architekturmitte“ sei. Die grüne Mitte sei nicht nur optisch attraktiv, sie sei auch ökologisch. „Jeder Tropfen Regenwasser wird hier versickert“, erklärte Senner.

Ein paar Regentropfen hätte sich mancher Teilnehmer an diesem heißen Nachmittag vielleicht sogar gewünscht. Während die Kinder sich an den kleinen Wasserspielen etwas Abkühlung verschafften, mussten die sieben Mannschaften bei den Spielen ohne Grenzen erst mal richtig schwitzen. Zum Beispiel beim Stapeln von Bierkisten, die anders als sonst horizontal gehalten werden mussten. Beim feuchten Finale schließlich mussten die Spieler bei einem Klassiker mit einem Becher zwischen den Zähnen Wasser schöpfen und schleppen. Dass der eine oder andere mal richtig untertauchte, half, einen kühlen Kopf zu bewahren. An den langen Tafeln des Bürgerbüfetts konnten die Teilnehmer wieder Kraft tanken.