Mit Beginn des neuen Jahres übernimmt Tobias Stoiber, ehemals Bereichsleiter Tourismus in Konstanz, die Leitung von Meersburg Tourismus. Dem gebürtigen Konstanzer ist die Stadt nicht fremd. Denn zum einen wohnt er seit fünf Jahren in Meersburg, zum anderen hat er sich in den vergangenen Monaten bereits intensiv eingearbeitet und unter anderem an Gemeinderatssitzungen teilgenommen.

„Es werden nicht ständig Stellen am Bodensee frei. Es war eine Chance, die sich geboten hat“, antwortet Stoiber auf die Frage, warum er sich beworben hat. Zuvor habe er einen Geschäftsführer über sich gehabt. Nun sei er der erste Mann, erklärt er weiter. Doch es war nicht nur der Karrieresprung, der ihn zu einem Wechsel bewogen hat. „Der Bürgerbeteiligungsprozess Meersburg 2030 ist einer der Punkte gewesen, die mich überzeugt haben“, sagt Stoiber. Zusammen mit dem Tourismuskonzept, das aktuell erstellt wird, seien das gute Grundlagen, um auf einem breiten Fundament zu arbeiten.

Erste Veranstaltungen für Tourismuskonzept

Die ersten Veranstaltungen für die Erstellung des Tourismuskonzepts hätten schon stattgefunden, erzählt Stoiber. Es seien schon viele Vorschläge aus den verschiedenen Bereichen von Handel über Kultur bis Gastronomie gekommen. „Die breite Basis ist mir wichtig“, erklärt der Tourismusmanager. Er habe Erfahrung mit Tourismuskonzepten. So sei er während seiner Tätigkeit bei der Konstanzer Marketing und Tourismus GmbH in der Endphase der Entwicklung dabei gewesen.

„Das Umsetzen einzelner Maßnahmenpunkte war mein Bereich“, sagt er. Dabei sei seine Arbeit in Konstanz vielfältig gewesen. Zum Beispiel habe er auch Urlauber am Informationsschalter beraten. Ausländische Touristen kann er in Englisch und Französisch informieren, ein wenig Spanisch spricht der 40-Jährige auch.

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„Im digitalen Bereich sehe ich noch Potenzial“

„Meersburg hat schon ein tolles Angebot“, antwortet Stoiber auf die Frage, welche Pläne er für die Zukunft der Stadt hat. Auch wolle er dem Tourismuskonzept nicht vorgreifen. „Ich bin da völlig ergebnisoffen“, sagt er. Dennoch plane er, die Kommunikation zu verbessern, um die Angebote wirksamer über Presse und Social Media nach außen zu transportieren.

„Im digitalen Bereich sehe ich noch Potenzial“, erklärt Stoiber. So könnten Suchmaschinen mit relevanten Informationen versorgt werden, dass die Informationen über die Stadt und ihre Angebote besser gefunden werden. „Wir müssen eine gute Datenqualität bieten“, meint der Touristiker.

Das Tourismus-Logo der Stadt Meersburg.
Das Tourismus-Logo der Stadt Meersburg. | Bild: Lorna Komm

Die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bodensee Tourismus GmbH sei eine Option. Außerdem wolle er die Gästeinformation auch vermehrt zu einer Anlaufstelle für die Bürger ausbauen. Sowohl für Informationen als auch für Anregungen, damit jeder wisse, was in der Stadt los sei. Es soll eine „authentische Willkommenskultur“ gepflegt werden, sagt Stoiber.

In puncto Veranstaltungen will er „Bewährtes weiterführen und eventuell Neues weiterentwickeln. Da müssen wir wegen Corona flexibel bleiben“. Deswegen sei er froh, „das hier ein Team ist, das sich gut auskennt und Erfahrung mitbringt“. Es helfe ihm, dass alle an einem Strang ziehen, und damit bezog er sich nach eigenen Angaben nicht nur auf die Gästeinformation, sondern auch auf Verwaltung und die verschiedenen Gewerbe.

Kommissarische Abteilungsleiterin blickt zurück

Fünf Monate lang führte Tanja Mülhaupt als kommissarische Leiterin die Abteilung Tourismus und Veranstaltungen der Stadt Meersburg. Nachdem feststand, dass die ehemalige Leiterin Iris Müller in die Personalabteilung wechselt, dauerte es etwas, bis Tobias Stoiber als Nachfolger verpflichtet war.

So habe Mühlhaupt erst etwa sechs Wochen vorher erfahren, dass sie von August bis Ende Dezember die Leitung übernehmen solle. „Das hat gut geklappt. Ich war ohnehin in die Abläufe eingebunden“, sagt Mühlhaupt, die Destinations- und Kurortemanagement studiert hat. Neben ihren üblichen Tätigkeiten hab sie dann die „Chefsachen“ übernommen. So fiel der Abgabetermin für die Zertifizierung für das Siegel von Servicequalität Deutschland in diese Zeit. „Da haben wir jetzt Stufe zwei erreicht“, sagt sie ein wenig stolz.

Tanja Mühlhaupt, Mitarbeiterin der Abteilung Tourismus und Veranstaltungen, führte fünf Monate lang kommissarisch die Gästeinformation.
Tanja Mühlhaupt, Mitarbeiterin der Abteilung Tourismus und Veranstaltungen, führte fünf Monate lang kommissarisch die Gästeinformation. | Bild: Lorna Komm

Auch die Organisation des Herbstmarkts und der Herbstwoche hat sie zum ersten Mal eigenständig mit Kollegin Andrea Kegel übernommen. „Das war die einzige Veranstaltung in dieser Zeit und aufgrund der Einschränkungen durch Corona wurde sie recht kurzfristig organisiert“, erzählt Mühlhaupt. Die Herbstwoche habe komplett mit allen Angeboten stattfinden können und auch die Organisation sei unproblematisch abgelaufen.

„Die Kolleginnen haben mich extrem gestärkt“

„Wir sind hier ein gutes Team und die Kolleginnen haben mich extrem gestärkt“, sagt sie und fügt an: „Das ist nicht selbstverständlich.“ Am Anfang habe sie schon Respekt vor der Aufgabe gehabt, gibt die fröhliche Frau lachend zu, aber die anderen Amtsleiter hätten sie ebenfalls unterstützt und es sei auch vorteilhaft gewesen, dass ihr zukünftiger Chef Stoiber schon vorher immer wieder im Büro gewesen sei. Auf diese Weise konnten die ersten Planungen für das nächste Jahr bereits zusammen gemacht werden. Ansonsten seien die fünf Monate verlaufen wie immer, meint Mühlhaupt, die seit 13 Jahren in der Tourist-Information arbeitet.

„Jetzt durch die 2G-Regelungen sind weniger Gäste in der Stadt“, sagt sie, was schade sei, da es in den zurückliegenden Jahren einen verstärkten Herbst- und Wintertourismus gegeben habe. „Aber die, die da sind, sind zufrieden, dass sie überhaupt reisen dürfen“, erzählt sie. Das sei auch im Sommer so gewesen, die Gäste seien entspannt gewesen. „Die Zeit war nur beratungsintensiver, wegen Anmeldelisten und Online-Anmeldungen für die Attraktionen.“

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