Die Filialkirche Maria zum Berg Karmel in Baitenhausen ist 2021 außen saniert worden. Kurz nach Ostern hatten die Arbeiten begonnen.

Architekt Michael C. W. Günther erklärt die Arbeiten. Er war schon bei der letzten großen Sanierung ab 1964 federführend, damals noch zusammen mit Pfarrer Rudolf Schatz. „Das war als junger Architekt mein erstes Kirchenprojekt“, sagt Günther. Und so habe es ihn gefreut, auch diesmal die Aufgabe übernehmen zu können. 1997 wurde dann der Dachreiter, der Glockenturm saniert. Pfarrer Matthias Schneider sagt: „Den mussten wir auch diesmal wieder sanieren, ein Specht hat daran geklopft und einige Schäden hinterlassen.“ Für die Arbeiten wurden Lärchenholzschindeln verwendet.

Dach und Decke: Holzbauteile wurden ersetzt
Die Kapelle, welche in der ungeschützten Höhenlage neben dem Gasthaus „Grüner Berg“ steht, ist dem Wetter ausgesetzt. „Für die exponierte Lage hat sie sich gut gehalten, so wüst hat sie gar nicht ausgesehen“, freut sich der Konstanzer Architekt. Doch in den Dachstuhl habe es reingeregnet. Die geschädigten Holzbauteile der Dach- und Deckenkonstruktion seien ersetzt worden. Kaputte Dachziegel wurden durch Biberschwanzziegel ersetzt, die zum Bestand passen. Günther erklärt: „Auf der von Baitenhausen her sichtbaren Seite haben wir die historischen Ziegel eingesetzt.“ Die neuen Ziegel seien auf der abgewandten Seite verarbeitet worden. Zwischen den Satteldächern gab es eine neue Kupferblechverkleidung und Teile der Regenrinnen wurden durch neue Kupferrohre ersetzt.
Fenster: Neues Sicherheitsglas ersetzt blindes Acryl
Die alten Schutzverglasungen der Fenster seien aus Acryl gewesen und im Laufe der Zeit blind geworden. Sie wurden durch neues Sicherheitsglas ersetzt. „Die Kirche ist jetzt innen richtig schön hell“, berichtet der Pfarrer. Die historischen Bleiverglasungen wurden repariert und gereinigt, ebenso die Schutzgitter.
Fassade: Sandstein überarbeitet und Farbe aufgefrischt
Die Fassade, welche teilweise Feuchtigkeitsschäden aufwies, wurde ausgebessert, gereinigt und gestrichen. Die Figurennische, die Sockel und die Fensterbänke aus Sandstein seien schonend überarbeitet worden. Auch das Wappen über dem Hauptportal wurde mit Farbe aufgefrischt. Die Elektroanlagen wurden erneuert, ebenso die Blitzableiter.
Maßnahme kostet rund 570.000 Euro
Die Kosten der Gesamtmaßnahme liegen bei rund 570.000 Euro. Gefördert wird die Baumaßnahme durch einen Zuschuss des Erzbistums, aus Fördermitteln der Denkmalstiftung und der Erzbischof-Bernhard-Stiftung des Erzbistums Freiburg. „Den Rest finanzieren wir aus Spenden und dem Vermögen der Pfarrei“, erklärt Pfarrer Schneider. Voruntersuchungen für die Innensanierung seien bereits am laufen, wie Schneider sagt. „Das wird noch richtig aufwendig.“ In zwei bis drei Jahren könne es voraussichtlich losgehen.
Auch kleine Baustelle im Innenbereich erledigt
Um eine kleine Baustelle im Innenbereich habe man sich jedoch bereits jetzt kümmern müssen. Über der Kanzel habe sich der Stuck gelöst. „Das Stuckprofil hing da halb runter“, erklärt Architekt Günther. Das habe gleich gemacht werden müssen.

Kosten für Sanierung der Uhr trägt die Stadt Meersburg
Weiterhin wurden schadhafte Dielenböden ersetzt, ein neuer Kautschukboden in die Sakristei eingebaut und der Weg zur Sakristei in den Außenanlagen neu angelegt. Ebenfalls restauriert wurden die Ziffernblätter und Zeiger der Uhren. „Doch die Zeit ist weltlich“, schmunzelte der Pfarrer. Die Kosten dafür gehen an die Stadt Meersburg.