Das weit über die Region hinaus bekannte „Rebgut Haltnau“ direkt am Seeufer wurde am Freitag nach über anderthalbjähriger Sanierung offiziell wiedereröffnet. Allein für die Instandsetzung des denkmalgeschützten Gebäudeensembles, zu dem auch ein Rebtürmle gehört, hat die Besitzerin, die Spitalstiftung Konstanz, rund 1,9 Millionen Euro ausgegeben. Hier liege man rund drei Prozent unter dem veranschlagten Budget. Mit diesem Ergebnis zeigten sich beim Pressegespräch Konstanz‚ Erster Bürgermeister Andreas Osner und Stiftungsdirektor Andreas Voß „sehr zufrieden“.

So präsentiert sich die runderneuerte Haltnau, inklusive neu angelegtem Spielplatz, Passanten, die aus Richtung Hagnau kommen.
So präsentiert sich die runderneuerte Haltnau, inklusive neu angelegtem Spielplatz, Passanten, die aus Richtung Hagnau kommen. | Bild: Sylvia Floetemeyer

Hinzu kommen allerdings noch rund 550 000 Euro für die Außenanlagen, inklusive neuer Wegführung, sowie rund 380 000 Euro für die Gastronomie, das Backhäusle und den neuen Kinderspielplatz. Auch einen Anteil an der rund 250 000 Euro teuren Instandsetzung des Stegs, der vor der Haltnau liegt, und den Stadtwerken Konstanz gehört, übernimmt die Spitalstiftung. Insgesamt investierte sie also über 2,8 Millionen Euro für ihre „Perle auf der anderen Seeseite“, als die Direktor Voß die Haltnau gerne bezeichnet.

Nicht nur saniert, sondern auch neu gestaltet und ergänzt

Dafür zeigt sich aber das historische Anwesen, das seit 1965 auch als Gastwirtschaft betrieben wird, nicht nur von Grund auf saniert, sondern teils auch, vor allem im Innenraum, neu gestaltet und ergänzt. So bietet nun ein Selbstbedienungs-Biergarten Raum für rund 300 Gäste. In der Gastronomie finden innen, in den „Arkaden“ und in der Weinstube, insgesamt 70 Besucher Platz, auf der Terrasse weitere 100.

Sie stellen die Haltnau bei deren offizieller Wiedereröffnung vor: Pächter Stephan Düringer, Andreas Voß, Direktor der Spitalstiftung ...
Sie stellen die Haltnau bei deren offizieller Wiedereröffnung vor: Pächter Stephan Düringer, Andreas Voß, Direktor der Spitalstiftung Konstanz, Rebecca Koellner, Sprecherin der Stiftung, Konstanz‘ Erster Bürgermeister Andreas Osner, Landschaftsarchitekt Johannes Göpel, Stiftungs-Architekt Roman Pfeifer, Pächter Hubert Böttcher. | Bild: Sylvia Floetemeyer

Viel Geld ist laut Voß auch in Dinge geflossen, „die kein Mensch sieht“, etwa in die Erneuerung der Entwässerungs- und Elektroleitungen oder in den Brandschutz. Osner betonte, das Gebäude habe vor der Sanierung „nur noch Bestandsschutz“ gehabt.

Die Weinstube im Innern des Rebguts wurde ebenfalls modernisiert.
Die Weinstube im Innern des Rebguts wurde ebenfalls modernisiert. | Bild: Sylvia Floetemeyer

Ursprünglich hatte die Spitalstiftung mit einem deutlich geringeren Aufwand für die Sanierung gerechnet, als sie diese Aufgabe nach dem Pächterwechsel 2015 anging. Doch bei einem Altbau trete eben viel Unvorhergesehenes zutage. Osner und der spitälische Architekt Roman Pfeifer ließen durchblicken, dass auch die Auflagen des Denkmalschutzes für Herausforderungen gesorgt hätten. Osner ergänzte, in die – vergrößerte – Küche habe man ebenfalls „massiv investiert“.

Pächter Hubert Böttcher zeigt die neu gestaltete und erweiterte Küche der Haltnau.
Pächter Hubert Böttcher zeigt die neu gestaltete und erweiterte Küche der Haltnau. | Bild: Sylvia Floetemeyer

Der Bürgermeister hob abermals hervor, die Stadt Konstanz sei froh, dass sie Hubert Böttcher und Stephan Düringer, die seit 2003 bereits die Spitalkellerei Konstanz betreiben, auch als Pächter für das Rebgut gewinnen konnten. Die beiden, so Osner, seien „Idealpartner“. Das hätten sie bereits in den vergangenen drei Jahren gezeigt, als sie die Gastronomie trotz laufender Arbeiten betrieben.

Ehemaliges Pächterpaar Hannelore und Werner Endres fehlt

Zur Eröffnung, bei der die Konstanzer Dixieband „Jakobine hot 7“ spielte, hatte die Spitalstiftung unter anderem auch die Gemeinderäte der Städte Konstanz und Meersburg eingeladen – nicht aber das ehemalige Pächterpaar Hannelore und Werner Endres, das die „Haltnau“ 50 Jahre lang geführt hatte.

Gut gelaunt stoßen Meersburgs Bürgermeister Robert Scherer (rechts) und Stadtrat Markus Waibel (links) auf die Wiedereröffnung der ...
Gut gelaunt stoßen Meersburgs Bürgermeister Robert Scherer (rechts) und Stadtrat Markus Waibel (links) auf die Wiedereröffnung der Haltnau an. | Bild: Sylvia Floetemeyer
Manfred Weiss, ein Freund des Hauses, überreicht als Eröffnungsgeschenk ein Segelboot namens „Haltnau“.
Manfred Weiss, ein Freund des Hauses, überreicht als Eröffnungsgeschenk ein Segelboot namens „Haltnau“. | Bild: Sylvia Floetemeyer