Markdorf – Mit im Jahresschnitt 39 belegten Plätzen kann der städtische Spitalfonds für sein Seniorenheim auf eine nahezu Vollbelegung verweisen – eigentlich sehr gute Nachrichten also. Für den stets auf Zuschüsse aus dem städtischen Haushalt angewiesenen Eigenbetrieb ist die hohe Belegungsquote auch immens wichtig. Denn 60 Prozent seiner Einnahmen erzielt der Spitalfonds über sein Pflegeheim.
Doch im kommenden Jahr wird der Spitalfonds für seine Verhältnisse extrem hohe Aufwendungen schultern müssen: Für den Umbau und die Sanierung des Pflegeheims St. Franziskus ist bereits 2025 eine erste Investitionsrate in Höhe von 1,8 Millionen Euro fällig, für das Jahr 2026 sind weitere 800.000 Euro angesetzt. Diese Zahlen präsentierte Spitalfonds-Leiterin Zita Koch bei der Vorlage des Wirtschaftsplanes für 2025 im Gemeinderat.
Der größte Posten im Wirtschaftsplan sind jedoch wie gewohnt die Personalkosten. Hier rechnet Koch mit nötigen Aufwendungen in Höhe von 2,4 Millionen Euro. Bei steigenden Ausgaben muss auch die Einnahmenseite gestärkt werden. Dies stellt sich allerdings als nicht so einfach dar. Zwar finden laut Koch im April die nächsten Pflegesatzverhandlungen statt, für die man ab Mai mit einem Anstieg der Pflegeentgelte um drei Prozent rechne. Doch zugleich müsse man eine Personalkostensteigerung ebenfalls in Höhe von drei Prozent einkalkulieren.
Erhöht werden zum 1. Januar auf alle Fälle die Preise für die Essensversorgung der Schulen und Kindergärten durch die Spitalküche, um 0,30 Euro je Essen. Vorgesehen, so Koch, sei auch eine Anhebung der Entgelte für das Mittagessen der Sozialstation, das Essen auf Rädern, und im betreuten Wohnen. Ebenfalls vorgesehen zum 1. Januar ist eine Anhebung der Betreuungspauschale für die Bewohner des betreuten Wohnens von bisher 90 (Einzelpersonen) und 115 Euro (Ehepaare) auf künftig 100 und 130 Euro. Dennoch habe der Fonds ein Liquiditätsproblem, so Koch. Dies sei auch der Grund für den geplanten Verkauf des MGH an die Stadt.