Gabriele Münzer

Jetzt ist es offiziell: Richard Öxle (51) hat zum 1. Juni das Markdorfer „Schwanenstüble“ von seinem Vater Rudi (81) übernommen. Damit ist den jahrelangen Spekulationen und Gerüchten über die Zukunft des Restaurants nun ein Ende bereitet worden. Das beliebte Speiselokal bleibt in bewährten Familienhänden.

Seit etwa 65 Jahren steht Rudi Öxle als Koch am Herd, mit viel Freude und größtem Augenmerk auf Frische und Qualität.
Seit etwa 65 Jahren steht Rudi Öxle als Koch am Herd, mit viel Freude und größtem Augenmerk auf Frische und Qualität. | Bild: Münzer, Gabriele

Vor etwa zwei Jahren, um seinen 80. Geburtstag herum, hat Rudi Öxle begonnen, an den wohlverdienten Ruhestand zu denken und sein „Schwanenstüble“, das er mittlerweile seit knapp 20 Jahren mit viel Herzblut betreibt, zu verkaufen.

Auf der Suche nach Kaufinteressenten

„Das Alter hat da einfach mitgesprochen“, erzählt er schmunzelnd. Er hat schließlich angefangen, sich nach Kaufinteressenten umzuschauen, denn damals, so Öxle, hatte sein Sohn Richard, mit dem er schon fast 30 Jahre lang erfolgreich zusammenarbeitete, kein Interesse gezeigt, das Restaurant zu übernehmen.

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Überhaupt hätte er seinem Sohn davon abgeraten, das „Schwanenstüble“ weiterzuführen, denn heutzutage ein reines Speiselokal wirtschaftlich zu betreiben, sei in der Tat eine große Herausforderung. Öxle ergänzt: „Es hat in den letzten beiden Jahren mehrere Interessenten gegeben für das Lokal, mit denen Gespräche stattgefunden haben, aber es hat nie ganz gepasst.“

Im Service ist Richard Öxle zuhause – egal ob an der Schenke oder beim Bedienen der Gäste.
Im Service ist Richard Öxle zuhause – egal ob an der Schenke oder beim Bedienen der Gäste. | Bild: Münzer, Gabriele

Vor etwa einem halben Jahr dann die Überraschung: Richard Öxle entschied sich, das gut eingeführte Restaurant doch weiter zu betreiben. Er erzählt: „Es kam plötzlich über mich und ich wusste, ich möchte das ,Schwanenstüble‘ doch fortführen.“ Er gehe mit großem Elan an die anspruchsvolle Aufgabe und könne auch auf den uneingeschränkten Rückhalt seiner Partnerin zählen.

Bewährtes Konzept bleibt bestehen

Natürlich bliebe es bei der eingespielten Truppe, dem bewährten Konzept und der ausgesprochen hohen Qualität der Zutaten, verspricht der frisch gebackene Inhaber. „Die ein oder andere neue Idee für die Zukunft möchte ich noch erarbeiten“, verrät er, aber das sei noch nicht spruchreif.

Im Großen und Ganzen werde er das Restaurant auf der gleichen Schiene wie sein Vater betreiben, aber wie auch dieser schon in der Vergangenheit immer nach Verbesserungspotenzialen Ausschau halten und sich weiterentwickeln. Sein Vater bliebe der Markdorfer Institution auch künftig als Koch verbunden – „wenn Not am Mann ist“, fügt dieser mit einem Augenzwinkern hinzu.

Im gemütlich Lokal nehmen die Gäste Platz und werden mit viel Herzlichkeit vom eingespielten Team bedient.
Im gemütlich Lokal nehmen die Gäste Platz und werden mit viel Herzlichkeit vom eingespielten Team bedient. | Bild: Münzer, Gabriele

Auch im Catering-Service, zweites erfolgreiches Standbein der Gastronomen seit 1968, wird er sich bis auf Weiteres noch mit einbringen. Seinen gastronomischen Erfolg über ein halbes Jahrhundert hinweg verdankt Rudi Öxle seinen Gästen aus Markdorf und Umgebung, das betont er ausdrücklich.

70 Prozent der Gäste sind Stammkunden

„Etwa 70 Prozent unserer Restaurantbesucher sind Stammgäste“, berichtet er nicht ganz ohne Stolz. Es sei ihm eine Herzensangelegenheit, diesen für die langjährige Verbundenheit zu danken. Öxle weiter: „Ich denke, alle haben gesehen, wie gerne wir für unsere Gäste arbeiten und für sie da sind. Und das wird auch unter der Führung meines Sohnes Richard weiterhin so sein.“

Die Terrasse des „Schwanenstüble“ lädt bei schönem Wetter zum Genießen und Verweilen ein.
Die Terrasse des „Schwanenstüble“ lädt bei schönem Wetter zum Genießen und Verweilen ein. | Bild: Münzer, Gabriele

Freude aufs Rentnerdasein

Und was plant Rudi Öxle für seinen Ruhestand nach fast 68 Berufsjahren und der Übergabe des „Schwanenstüble“ an die nächste Generation? „Ab September geht‘s für mich erst einmal nach Skandinavien, die restliche Familie besuchen und Lachs angeln“, erzählt der leidenschaftliche Angler.

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Ein Teil seiner Enkelkinder lebt in Schweden und er freue sich auf ein Wiedersehen. Darüber hinaus wolle er es genießen, künftig mehr Zeit für sich selbst und mehr Ruhe im Leben zu haben. Er blicke insgesamt sehr positiv in die Zukunft, wisse dass Richard hoch motiviert seine neue Rolle wahrnehme, seine Familie als wichtige Stütze habe und wünsche seinem Sohn natürlich alles Gute für die Zukunft.