Vor einem halben Jahr musste der Bioladen Naturkost Lebensquelle in Alt-Fischbach schließen. Eigenbedarfskündigung. David Tovmasyan, der den Laden erst ein Jahr zuvor von seiner Mutter übernommen, ihn renoviert und umgestaltet hatte, stand vor dem Nichts. Aber nicht lange. „Ich hab‘ im Laden den Zettel gesehen, dass David Platz für einen neuen Laden sucht und dachte, das passt doch zu uns“, sagt Lisa Veser. „Wir hatten ja früher schon einmal einen Hofladen auf dem Königshof.“ Sie bot dem Jungunternehmer kurzerhand ihren alten Kuhstall an, in dem nur noch alte Geräte und ein paar Schafe untergebracht waren.

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Heute erkennt man den Stall nicht als solchen wieder: frisch gekalkte Wände, Holzregale, in denen schon die ersten Waren liegen und eine chromglänzende Kaffeemaschine – denn zum Laden gehört jetzt auch ein kleines Café.

Barista weist in die Kunst der Kaffeezubereitung ein

Ein Freund aus Kindertagen, Daniel Ulmer, ist nicht nur der Hausschreiner im Bioladen, sondern auch gelernter Barista. Er wird David Tovmasyan in der ersten Zeit in die Kunst der Kaffeezubereitung einweisen. „Es ist gut, wenn es einen Platz gibt, wo die Leute sich unterhalten können“, sagt Marianne Reitberger. „Es ist unglaublich, was ich in neun Jahren Naturkost Lebensquelle durch Gespräche von meinen Kunden gelernt habe.“ Das Wissen um die Bedürfnisse ihrer Generation gibt sie nun an ihren Sohn weiter.

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David Tovmasyan hat die Zeit genutzt, um zwischen Umbau und Produktauswahl sein Studium der Gesundheitsförderung zu beenden und er hat die Biozertifizierung erlangt. „Lebensmittel in Bioqualität sind in meinen Augen die Zukunft“, sagt der 26-Jährige. Um auch die jüngere Generation anzusprechen, hat er dem neuen Laden, der am Manzeller Kreisel in Richtung Klinikum zu finden ist, einen neuen Namen gegeben: „Herzlich – Bioladen und Café“. Eröffnung in der Schnetzenhauser Straße 13 ist am Donnerstag, 30. März von 9 bis 12.30 Uhr sowie von 14.30 bis 18.30 Uhr.

Verkauft werden unter anderem Bioweine und Brot. Der Schwerpunkt liegt aber weiter auf Obst und Gemüse aus der Region. Jedes Produkt sei mit Bedacht ausgewählt und zu jeder hochpreisigen Variante gebe es ein preiswerteres Pendant. „Das soll ja kein Exklusivladen sein, aber alles zu 100 Prozent bio“, sagt David Tovmasyan.

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