Friedrichshafen (dim) Die Stadt wird eine gemeinnützige "Zeppelin-Stiftung Ferdinand gGmbH" gründen. Nach dem Notar-Termin, den es am 11. November geben soll, wird die neue GmbH ins Handelsregister eingetragen. Zweck dieser gGmbH, das kleine g steht für gemeinnützig, ist es, Vermögen für gemeinnützige Zwecke anzuhäufen. Die Gelder dieser gGmbH werden von der Stadt für die selben Zwecke eingesetzt wie die der Zeppelin-Stiftung. Zunächst soll die neue Stiftung mit einem Kapital in Höhe von zehn Millionen Euro ausgestattet werden, erklärte Oberbürgermeister Andreas Brand während eines Pressegesprächs. Er sagte, dies sei keine "spektakuläre Summe". Die Ferdinand gGmbH sei auf Nachhaltigkeit angelegt.
Neben Stadtkämmerer und Stiftungspfleger Stefan Schrode wird der Steuerberater und Rechtsanwalt Oliver Hubertus aus München zum Geschäftsführer der Ferdinand gGmbH bestimmt. Beide werden diese Aufgabe ehrenamtlich wahrnehmen. Lediglich Auslagen, die im Rahmen ihrer Tätigkeit für die Stiftung anfallen, würden ersetzt, versicherte OB Brand. Statt eines Aufsichtsrats wird für diese gGmbH ein beratender Beirat eingerichtet. Dessen Besetzung entspricht dem Stiftungsrat der Zeppelin-Stiftung. Und ebenso wie für die Zeppelin-Stiftung gelte für die Ferdinand gGmbH das Ewigkeitsprinzip, sagte Schrode während des Pressegesprächs. Und deshalb gelte für die neue GmbH, dass die Planungen dafür sehr langfristig angelegt sein müssten.
Dass die Stadt eine solche gGmbH einrichten darf, ermöglicht eine Änderung des Steuergesetzes aus dem Jahr 2014. Anders als die Zeppelin-Stiftung darf die Ferdinand gGmbH nachhaltig Vermögen aufbauen. Für die Zeppelin-Stiftung gilt die Regel, dass diese nur bedingt Finanzrücklagen bilden darf. Die sogenannte Freie Rücklage der Zeppelin-Stiftung darf fünf Millionen Euro nicht überschreiten.
OB Brand bekräftigte, dass die Entscheidung eine neue gGmbH für die Zeppelin-Stiftung zu gründen in keinem Zusammenhang mit der Auseinandersetzung mit Albrecht Graf von Brandenstein-Zeppelin stehe. Der Zeppelin-Urenkel fordert, dass die Zeppelin-Stiftung in ihren alten Stand vor 1948 versetzt wird. Bereits 2007 habe es in Verwaltung und Gemeinderat Überlegungen in Richtung einer zusätzlichen gGmbH gegeben. Und Stefan Schrode erinnerte daran, dass in den 1990er Jahren über eine Konstruktion nachgedacht wurde, für die Stiftung Kapital anzusparen. Damals hatte sich die schlechte Wirtschaftslage in rückläufigen Dividenden-Zahlungen der Stiftungsbetriebe ZF und Zeppelin an die Zeppelin-Stiftung bemerkbar gemacht.