Einen zufriedenen Blick auf das abgelaufene Einsatzjahr warfen die Daisendorfer Feuerwehrleute bei ihrer Jahreshauptversammlung. Kommandant Thomas Ritsche, der für seine 20-jährige Amtstätigkeit geehrt wurde, leitete souverän durch die Tagesordnung. Mit großem Dank bedachte er die Familien Kraus und Drewing, die die Feuerwehr immer wieder mit finanziellen Zuwendungen bedenken. Anerkennung zollte er den Arbeitgebern in der Region, die ihre Mitarbeiter im Feuerwehrdienst bereitwillig für die Einsätze freistellen.

24 Alarmierungen für die 37 aktiven Mitglieder
Schriftführer Lucas Hug lieferte in seinem Bericht zum Dienstjahr 2022/23 die Eckdaten: Demnach zählen sich derzeit 56 Mitglieder zur Feuerwehr, davon 37 zur aktiven Wehr, zehn zur Jugendfeuerwehr und neun zur Altersmannschaft. Insgesamt 24 Alarmierungen, davon 14 aus Brandmeldeanlagen und vier aus Brandeinsätzen stehen für ein relativ ruhiges Einsatzjahr. Der technische Epochenwechsel von analoger zu digitaler Funkkommunikation wurde vermerkt, und der Rückblick umfasste – neben allerhand Übungen und geselligen Ereignissen – auch die gute Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren im Verwaltungsverband Meersburg.
Kommandant Ritsche erklärte, der technische Wandel fordere auch in Einsätzen bei Verkehrsunfällen heraus, denn die zunehmende Zahl von E-Automobilen stelle bei der Bergung havarierter Fahrzeuge mit kritischen Batterien vor ganz neue Aufgaben.

Mathias Bernhard gibt Amt an Jürgen Bauer ab
Im Rahmen der Wahlen wurde der zweite stellvertretende Kommandant neu gewählt, weil Oberbrandmeister Mathias Bernhard nach zwölf Amtsjahren aufgrund wachsender beruflicher und familiärer Beanspruchung nicht mehr zur Verfügung stand. Jürgen Bauer, soeben zum Oberfeuerwehrmann befördert, wurde neu in diese Funktion gewählt.
Die zahlreichen Ehrungen fielen in die Zuständigkeit des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Dagobert Heß. In seiner kurzen Ansprache richtete er den Blick auf überörtliche Zusammenhänge, etwa die beleidigenden oder gar tätlichen Angriffe auf Einsatzkräfte, von denen die Kameraden im Kreis aber bisher nicht betroffen waren. Ein anerkennendes und launiges Grußwort steuerte auch Claus Mecking vom Kreisfeuerwehrverband bei.
Sechs Frauen engagieren sich in der Wehr
Zu den 37 aktiven Wehrleuten gehören auch sechs Frauen. Auf Befragen erklärten sie, dass sie bei Ausbildungen und Einsätzen im früher sehr maskulin geprägten Wehrwesen inzwischen als völlig gleichberechtigt und befähigt akzeptiert sind. Das belegt etwa Ramona Hugs Auszeichnung mit dem bronzenen Feuerwehrabzeichen für 15-jähriges Engagement.

Zehn Jugendfeuerwehrler stehen in den Startlöchern
Dass die Wehren insgesamt ein gravierendes Nachwuchsproblem haben, scheint in Daisendorf eine bedeutende Rolle zu spielen. Zwar betreibe man auch hier in den Kindergärten und Schulen Werbung, aber die stattliche Riege von zehn Jugendfeuerwehrleuten lasse für die Zukunft Gutes erwarten. Die jungen Leute, so lassen sie auf Nachfrage wissen, schätzen die schönen Erfahrungen bei Ausflügen und im wöchentlichen Beisammensein mit Gleichaltrigen und werden schrittweise an den Aufgabenernst herangeführt.
Ganze Familien in der Wehr aktiv
Meist sind sie familiär mit aktiven Wehrmitgliedern verbunden, wachsen also über Eltern, Lebenspartner oder Geschwister in die Feuerwehr hinein. Familiennamen wie Löchle, Hug, Fuhs oder Heitele mögen diese Fähigkeit zur Selbstrekrutierung belegen. Überhaupt scheint sich die Feuerwehr als tragende Säule im sozialen Leben des Dorfes zu bewähren, denn etlichen Trägern der blauen Uniform kann man bei anderer Gelegenheit im Gemeinderat oder im Narrenverein begegnen.
Personalien bei der Hauptversammlung
- Ehrungen: Ramona Hug und Tom Bauhofer erhielten für 15 Jahre aktiven Dienst das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Bronze, für 25 Jahre wurde Mathias Bernhard mit dem Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet. Thomas Ritsche ist seit 25 Jahren Kommandant. Friedrich Kraus wurde mit großer Anerkennung für den jahrelangen Einsatz in die Altersabteilung verabschiedet.
- Beförderungen: In die Einsatzabteilung der aktiven Wehr wurden Marco Mall und Florian Blumenstein aufgenommen. Christian Magg und Sebastian Hölscher wurden zu Feuerwehrmännern, Jürgen Bauer wurde zum Oberfeuerwehrmann ernannt.