Raketen aus dem 3D-Drucker, ökologische Flipflops und eine energieeffiziente Nudelzubereitung gehören zu insgesamt 44 Projekten beim Regionalwettbewerb Südwürttemberg von „Jugend forscht“ und „Jugend forscht junior“. Im Dornier Museum in Friedrichshafen präsentieren insgesamt 94 Schüler ihre Arbeiten, die von einer Jury bewertet werden.

Motto: „Macht aus Fragen Antworten“

Schüler für die Technik zu begeistern, ist seit Jahren das Ziel von „Jugend forscht“. Der Wettbewerb steht in diesem Jahr unter dem Motto „Macht aus Fragen Antworten“ – und fordert Kinder und Jugendliche damit auf, neugierig zu sein und in die spannende Welt von Forschung und Wissenschaft einzutauchen. 24 Projekte steuern diesmal die Unter-15-Jährigen für den Regionalwettbewerb von „Jugend forscht junior“ bei. Die 15- bis 21-Jährigen treten in der Sparte „Jugend forscht“ mit 20 Projekten an. Eine große Rolle spielen digitale und autonome Lösungen.

Die Jury hat es nicht leicht: Insgesamt 44 Projekte werden beim Regionalwettbewerb Südwürttemberg von „Jugend forscht“ und „Jugend ...
Die Jury hat es nicht leicht: Insgesamt 44 Projekte werden beim Regionalwettbewerb Südwürttemberg von „Jugend forscht“ und „Jugend forscht junior“ im Dornier Museum in Friedrichshafen präsentiert. | Bild: Claudia Wörner

Themen sind etwa die autonome Müllbeseitigung per Drohne oder IT-Lösungen speziell für das Handwerk. Einige der Arbeiten sind in den Schülerforschungszentren Friedrichshafen, Wangen, Bad Saulgau und Überlingen entstanden. Aber auch an den Schulen wurde eifrig geforscht, mit am Start sind Projekte aus Schulen in Überlingen, Langenargen, Friedrichshafen, Konstanz, Ravensburg, Wangen und von der Deutschen Schule in Genua.

Nachhaltigkeit liegt Schülern am Herzen

Am Herzen liegt den Jungforschern auch die Nachhaltigkeit. So beschäftigen sich Sophie Auchter, Hannah Hornikel und Isabella Peterhansl aus der Klasse 13 der Droste-Hülshoff-Schule in Friedrichshafen mit der Entwicklung eines Biokunststoffüberzugs für Papierstrohhalme.

Biokunststoffüberzug für Papierstrohhalme (von links): Sophie Auchter, Hannah Hornikel und Isabella Peterhansl von der ...
Biokunststoffüberzug für Papierstrohhalme (von links): Sophie Auchter, Hannah Hornikel und Isabella Peterhansl von der Droste-Hülshoff-Schule in Friedrichshafen erzielten mit ihrem Projekt einen dritten Preis im Fach Chemie. | Bild: Claudia Wörner

„Die größte Schwierigkeit war, den Überzug wasserdicht hinzubekommen“, berichtet Sophie Auchter, die mit ihren Mitschülerinnen eineinhalb Jahre an dem Projekt gearbeitet hat. Im Fach Chemie erzielt das Trio dafür einen dritten Preis.

Erster Preis für Schüler aus Überlingen

Über einen ersten Platz im Fach Technik freuen sich Maximilian Scheible, Noah Schittenhelm und Dominik Grüner, die die elfte Klasse des Gymnasiums Überlingen besuchen. Sie sichern sich damit das Ticket für den Landesentscheid von „Jugend forscht“. In ihrer Freizeit besuchen die drei 17- beziehungsweise 18-Jährigen das Schülerforschungszentrum in Überlingen, wo sie sich ein halbes Jahr lang mit Unkrautvernichtung mithilfe von künstlicher Intelligenz beschäftigt haben.

Siegerehrung von „Jugend forscht“: Auch wenn nicht jeder der insgesamt 94 Jungforscher einen Preis mit nach Hause nimmt, haben alle ...
Siegerehrung von „Jugend forscht“: Auch wenn nicht jeder der insgesamt 94 Jungforscher einen Preis mit nach Hause nimmt, haben alle gewonnen. | Bild: Elisabeth Ligendza

„Unser Ziel war, den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft zu minimieren“, berichtet Maximilian Scheible. Dafür verwendeten die drei Jungforscher für die Unkrautvernichtung einen Hochleistungslaser. „Um ihn zu steuern, verwenden wir ein speziell angelerntes KI-Modell mit Bildern von 8000 Unkräutern“, ergänzt Dominik Grüner. Großer Vorteil sei, dass der Laser keine Rückstände hinterlasse.

Wie gut zersetzen sich Bio-Plastiktüten wirklich?

Daniel Jens Perdomi, Leonardo Zoppi und Matilde Gavotti von der Deutschen Schule in Genua trieb die Frage um, wie gut sich Bio-Plastiktüten wirklich zersetzen. Die Zwölfjährigen treten mit ihrem Projekt im Fach Biologie bei „Jugend forscht junior“ an.

Wie gut zersetzen sich Bio-Plastiktüten wirklich? Mit dieser Frage beschäftigten sich (von links) Daniel Jens Perdomi, Leonardo Zoppi ...
Wie gut zersetzen sich Bio-Plastiktüten wirklich? Mit dieser Frage beschäftigten sich (von links) Daniel Jens Perdomi, Leonardo Zoppi und Matilde Gavotti von der Deutschen Schule in Genua. | Bild: Claudia Wörner

„Wir legten verschiedene Tüten vier Wochen lang in Regenwasser, Kompost, Erde, Kaffee und Orangenbrei ein und schauten, was passiert“, schildert Matilde Gavotti. Manche Tüten seien zwar etwas geschrumpft, aber sie hätten mehr erwartet. Das Fazit der Schüler: „Es ist auf jeden Fall besser, auch auf kompostierbare Plastiktüten möglichst zu verzichten.“

Preisträger

Schüler lernen wissenschaftliches Arbeiten

Wie sich Sonnenschutzmittel auf Gewässer auswirken, haben Isabel Mock und Vanessa Stettinger von der Edith-Stein-Schule in Ravensburg über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren erforscht. Dafür erhalten sie einen dritten Preis im Fach Biologie. „Durch die Projekte bei ‚Jugend forscht‘ lernen die Schülerinnen wissenschaftliches Arbeiten und bekommen Durchhaltevermögen“, sagt ihre betreuende Lehrerin Brigitte Schürmann.

Wie wirken sich Sonnenschutzmittel auf Gewässer aus? Isabel Mock (links) und Vanessa Stettinger von der Edith-Stein-Schule in Ravensburg ...
Wie wirken sich Sonnenschutzmittel auf Gewässer aus? Isabel Mock (links) und Vanessa Stettinger von der Edith-Stein-Schule in Ravensburg erforschten den Einfluss auf das aquatische Ökosystem. | Bild: Claudia Wörner

Organisiert wurde der Regionalwettbewerb in diesem Jahr federführend von ZF Friedrichshafen sowie von Rolls-Royce Power Systems und der ifm-Gruppe. Unterstützt wurden die Firmen von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg und vom Dornier Museum. Unter der Leitung von Helmut Plonka vom Wieland Gymnasium in Biberach waren in diesem Jahr 28 Juroren im Einsatz.