Mit großer Mehrheit ist CDU-Kreisvorsitzender Volker Mayer-Lay beim Kreisparteitag der CDU in der Stadthalle Markdorf wiedergewählt worden: 135 von 143 Stimmberechtigten wollten den Juristen aus Überlingen, der seit rund zwei Jahren in diesem Amt ist, weiterhin an der Spitze sehen. Martina Mohr (Immenstaad), Daniel Enzensperger (Kressbronn) sowie Ignaz Wetzel (Meersburg) wurden von der Versammlung zu seinen Stellvertretern gewählt.
Mayer-Lay hebt bisherige Aktivitäten hervor
Mayer-Lay blickte in seiner Rede auf die Aktivitäten der vergangenen 28 Monate zurück und hob hervor, wofür die CDU im Bodenseekreis seiner Ansicht nach steht. Bewährt hätten sich Expertenteams in der Zukunftswerkstatt, erstmals sei man in sozialen Netzwerken aktiv geworden. 33 Anträge seien diskutiert worden sowie unterschiedliche Themen: Fischzucht im Bodensee, Rentensystem, Asylrecht und die Zukunft der Landwirtschaft nannte er als Beispiele. Bei letzterem Punkt verwies er auch auf das Volksbegehren Rettet die Bienen. Sollte es ausreichend Unterstützer finden, stünden zahlreiche Höfe und Existenzen vor dem Aus, mahnte er. Er empfahl eine Vorgehensweise mit Augenmaß und Vernunft.
Dass der CDU-Kreisverband gut aufgestellt sei, zeige sich am von 355 000 auf 378 000 Euro gesteigerten Reinvermögen, was auf die 24 Ortsverbände zurückzuführen sei, sagte Bezirksgeschäftsführer Manfred Ehrle. Sorgen bereite jedoch das nachlassende Spendenaufkommen von Firmen und Privatpersonen.
Kritische Töne zum Thema Bienen-Volksbegehren
Landrat Lothar Wölfle lobte den Kreisverband: „So stelle ich mir Parteiarbeit vor: Die Beschäftigung mit Themen vor Ort.“ Zum Thema Volksbegehren merkte er an, dass sowohl die konventionell arbeitenden Landwirte als auch die biologischen von einem Verbot von Spritzmitteln betroffen wären. Volker Mayer-Lay betonte, er sehe die CDU Als Stabilitätsfaktor im Bund, Land und im Lokalen. „Es ist eine Partei der Vernunft.“ Allerdings müsse die Vernunft gegen die Emotion siegen, doch sei er überzeugt, dass das gelingen könne.
Wolfgang Bosbach erntet viel Applaus von Anwesenden
Dies war unter anderem auch Thema bei Wolfgang Bosbach, der bei der Sitzung als Gastredner auftrat. In 80 Minuten schnitt der Politiker unterhaltsam und informativ verschiedene Themen wie Zuwanderung, Brexit oder Leitkultur an. Er hob die gute wirtschaftliche und damit verbundene soziale Lage sowie die Leistungsfähigkeit im Land hervor: „Nationalisten wollen wir nicht mehr sein, aber Patrioten. Man darf ruhig mal stolz sein auf das eigene Land.“ Von den Mitgliedern der Kreis-CDU erhielt er dafür viel Applaus.