Einige Neuerungen gab es beim diesjährigen Abendsportfest, das der Turnverein Bermatingen (TVB) an der Sporthalle ausgerichtet hat: Erwachsene konnten für das Sportabzeichen ackern – mit Seilspringen für die Koordinationsdisziplin und Medizinball-Weitwurf für die Disziplin Kraft. Bei den Kindern kam die erstmals eingesetzte Startpistole sehr gut an. Der Knall war nicht zu überhören. Zudem wurde der Fünfkampf geändert und ein Drehwurf mit Tennisring, der Vorstufe des Diskusses, oder Schleuderball eingebaut. Eine Alternative für jene, die nicht so weit springen können. "Vom Bewegungsablauf ist das gar nicht so einfach", erklärte Ronny Wenzel, zum vierten Mal Beauftragter für das Abendsportfest. Über 50 Stunden hat er im Vorfeld in die Organisation stecken müssen. Ohne seine Frau Katja, die parallel mit der Auswertung beschäftigt war, würde es nicht funktionieren, sagte der 32-Jährige.
Er hatte auch Wassermeister Martin Keller gebeten, einen Wasseranschluss für einen Rasensprenger zu legen, damit die Weitsprunggruben genässt werden und sich die Kinder bei dem heißen Wetter abkühlen könnten. Immer wieder animierten die Helfer die Kinder zum Trinken und forderten sie auf, sich die Kappen zu befeuchten. Zufrieden war Ronny Wenzel mit Ablauf und Beteiligung: Zur TVB-Veranstaltung, die im übrigen für alle Kinder offen ist, hatten sich knapp 80 Teilnehmer angemeldet – so viele wie zum 20-Jährigen im Jahr 2016. Obwohl der Kindergarten parallel sein Sommerfest feierte. Die Fünfjährigen waren nämlich zum Schnupperwettkampf eingeladen.
Froh war Ronny Wenzel auch deshalb, weil er 45 Helfer, darunter weitgehend Eltern, sowie Riegenleiter hatte akquirieren können. Sie verteilten auch die vom Turnverein spendierten Leberkäsweckle und ein Getränk. Die Kinder hatten trotz der Hitze Spaß an Weitsprung mit Anlauf und aus dem Stand heraus, am Laufen und Werfen und immer noch Zeit und Lust, Faxen zu machen. So zogen die sechsjährigen Max und Fabian sich gegenseitig am Bein über den Rasen – eine neue "Disziplin".
Die Erwachsenen waren ebenfalls begeistert dabei: Gerhard Schauer, 42, feuerte inbrünstig seinen Sohn Tobias, acht Jahre, an und lief neben ihm her. Hat es etwas gebracht? "Für mich schon. Man fiebert mit den Kindern. Am Abend vorher war Tobias nervös und wir haben am Bett diskutiert, wie man am besten startet", berichtete Schauer. Detlef Thalmann, 66, aus Markdorf war mit den Enkeln Miles und Liam da. Er absolvierte erstmals das Sportabzeichen. "Jetzt hab ich Zeit, jetzt bin ich Rentner", sagte er und hüpfte leichtfüßig über das Seil. Tapfer zeigte sich Diana. Die Achtjährige war hingefallen, auf einen Stein gerutscht und hatte sich das Knie aufgeschürft. Ein Pflaster half – und schon rannte sie davon. Spritzig war es zum Schluss gleich zweifach. Beim 800-Meter-Lauf sprangen die Teilnehmer mehrmals durch den Wasserfächer des Rasensprengers, bis die Strecke absolviert war. Den Lauf mochte Paul, acht Jahre, am liebsten: "Da renne ich durch. Ich bleibe nicht stehen."
Dominik, acht Jahre, mochte ihn auch, "obwohl es das Anstrengendste ist". Das sah Mattes genauso. Der Siebenjährige: "Laufen finde ich toll. Und wenn man das besteht, bekommt man meistens das Sportabzeichen. Ich krieg vielleicht bald das Zweite." Auf die Siegerehrung und vor allem auf Medaillen und Urkunden freuten sich ebenso Jana, acht Jahre, und Lena, sieben Jahre: "Ich hab schon zwei. Die hängen bei mir im Zimmer."