Mit 30 Punkten – mehr geht nicht – gewann "Jack Russel's Halsbänd" aus Bermatingen-Ahausen das SWR4-Blechduell-Finale in Dormettingen. Die Band setzte sich deutlich gegen fünf weitere Blasmusik-Formationen durch. "Fezzmo" aus Stuttgart kam auf den zweiten Platz, "Brotenä Herdepfl" aus Donaueschingen erreichte Platz drei.
Nachdem Moderator Michael Branik den Sieger verkündet hatte, brach auf der Bühne und im Publikum lautstarker Jubel aus. Oben fielen sich die Musiker in die Arme und unten ihre Fans. "Das ist einfach unglaublich, sie haben tatsächlich gewonnen", jubelte eine überglückliche Ali Buschle, die sich riesig für ihre beiden Brüder Mario und Michael freute. Auch Melanie und Jörg Blösch konnten es kaum fassen: "Das war mega, die Jungs haben wirklich verdient gewonnen", sagt Melanie Blösch.
Mit über 50 im Bus und privat angereisten Fans, stellten die Jack Russel's mit Abstand die lauteste und auffälligste Anhängerschar. Pink, pinker überall pink. Die Bandfarbe war allgegenwärtig auf Sitzkissen, Regencapes, Kopftüchern, Socken und auch Lippen präsent. "Wir haben die tollsten, lautesten und schönsten Fans überhaupt", freut sich Nicolai Zimmermann, "die haben uns alle so hammermäßig unterstützt, das ist einfach unbezahlbar."
Das spiegelte auch unter anderem das Online-Abstimmungsergebnis wider. Über 8000-mal wurde für die Ahauser geklickt, die Band mit den zweitmeisten Stimmen erreichte nicht mal die Hälfte davon. Nun dürfen sie sich nicht nur die "Mitreißendsten Blasmusiker des Landes" nennen, sondern auch ihren großen Traum erfüllen – und zwar gleich am nächsten Tag.
Nach einem kurzen Bad in der Fanmenge hieß für die zehn Jungs Instrumente zusammenpacken und den Bus besteigen, denn es ging ins österreichische Ort im Innkreis zum "Woodstock der Blasmusik", um dort am Nachmittag auf der Hauptbühne zu spielen. "Das war von Anfang an unser Traum, einmal dort aufzutreten", erzählt Maurice Parent. "Gerne auch öfter", ergänzt sein Bandkollege Benedikt Wieland.
Schon am späten Samstagabend waren Parent und Zimmermann wieder in Ahausen, um ihren Verpflichtungen beim Musikverein Ahausen und dem Mostfest nachzukommen. "Es war unbeschreiblich, wir haben eine Stunde vor so unglaublich vielen Menschen gespielt, die alle mit uns gefeiert haben, Wahnsinn", berichtet ein ziemlich müder, aber glücklicher Maurice Parent.