Überlingen (pm/gan) Der Erhalt der Brücken in Baden-Württemberg stellt die Straßenbauverwaltung vor große Herausforderungen. Ein großer Teil der Brücken kann nicht mehr saniert und muss neu gebaut werden, informiert Landtagsabgeordneter Martin Hahn (Grüne) in einer Pressemitteilung. Im Zuge einer großen Sammelvergabe für 31 Ersatzneubauten habe das Ministerium für Verkehr auch den Neubau von vier Brücken im Bodenseekreis vergeben: Die Brücke über Goldbach und Weg bei Überlingen-Nord, die Brücke über Goldbach und Weg bei Überlingen-Süd, die Überführung der K7772 bei Überlingen-Goldbach sowie die Brücke über den Anschlussast-West bei Überlingen-Brünnensbach.

Die insgesamt 199,06 Meter langen vier Brücken im Zuge der B31 leiden an Tragfähigkeitsdefiziten und Hohlkörperproblematiken und sind nicht mehr sanierungsfähig. Hahn: „Viel zu lange hatte der Erhalt unserer dichten Straßeninfrastruktur das Nachsehen gegenüber dem Neubau.“ Das gelte insbesondere für Ingenieurbauwerke wie Brücken und Tunnel. „Deshalb ist es gut und wichtig, dass die grün-geführte Landesregierung seit Jahren einen klaren Schwerpunkt auf den Erhalt und die Sanierung von Straßen und Brücken legt. Ich freue mich, dass der Neubau der vier Brücken mit der Sammelvergabe einen bedeutenden Schritt vorangekommen ist. Nur so können wir es vermeiden, dass es im Zuge der B31 mittel- und langfristig zu Brückensperrungen oder Einschränkungen für den Schwerlastverkehr kommt.“

Marode Brücken sind eine Belastung für die Menschen vor Ort, die Wirtschaft und das Klima. Hahn betont, dass immer neue Aus- und Neubauten von Straßen aus der Zeit gefallen sind, weil das mit den Klimaschutzzielen der Landesregierung nicht vereinbar sei. Viel wichtiger sei, dass die vorhandene Infrastruktur funktionstüchtig wird und bleibt. Im Land bestehe bei Instandhaltung und Erneuerung von Brücken insbesondere aufgrund der Altersstruktur dringender Handlungsbedarf. Derzeit müsse etwa für jede zehnte Brücke in Baden-Württemberg eine Erhaltungsmaßnahme eingeleitet werden.