Der Tourismus in Überlingen ist weiter im Aufwärtstrend. Im Jahr 2023 stiegen sowohl die Zahl der Übernachtungen als auch der Ankünfte im Gegensatz zu 2022. Mit fast 700.000 Übernachtungen und etwa 170.000 Ankünften konnten die jeweiligen Werte des Vorjahres um 3,5 und 7 Prozent gesteigert werden. Damit liegen die Ergebnisse sogar über dem Niveau von vor Beginn der Corona-Pandemie, wie Jürgen Jankowiak von der Überlingen Marketing und Touristik GmbH (ÜMT) in der vergangenen Gemeinderatssitzung präsentierte.

Der Geschäftsführer erklärte, dass Überlingen damit auf dem vierten Platz in der Rangliste rund um den See rangiere. Davor sind nur Friedrichshafen, Lindau und Konstanz in aufsteigender Reihenfolge. „Das liegt auch daran, dass dort mehr Betten sind“, sagte er. Traditionell waren die Monate Juni, Juli und August am stärksten, wie der vorgelegte Geschäftsbericht zeigt.

Gestiegene Reichweite auf Social Media

Um diese Entwicklung aufrecht zu halten, habe man im vergangenen Jahr das allgemeine Angebot ausgebaut: mehr touristische Informationstafeln installiert, neue Verkaufsartikel, neue Print-Produkte für Gäste, mehr Ausflugsangebote, mehr Führungen, mehr Veranstaltungen. Außerdem habe man die Reichweite auf den Social-Media-Kanälen Facebook (44.000 Follower) und Instagram (10.000 Follower) gesteigert, so Jankowiak bei der Präsentation im Rat.

Jürgen Jankowiak, Geschäftsführer der Überlingen Marketing und Touristik GmbH.
Jürgen Jankowiak, Geschäftsführer der Überlingen Marketing und Touristik GmbH. | Bild: Cian Hartung

Die ÜMT weist für das vergangene Jahr eine Bilanzsumme von rund 400.000 Euro aus, unter dem Strich steht jedoch ein Jahresfehlbetrag von etwa 65.000 Euro. Dieser wird mit dem Gewinnvortrag von etwa 56.000 Euro verrechnet und diese Rechnung vorgetragen. Die Gesellschaft dient zur Förderung von Tourismus und Fremdenverkehr, ist aber nicht gewinnorientiert. Für das aktuelle Jahr plant die ÜMT aber mit einem positiven Ergebnis, so Jankowiak. Die Überlinger Gemeinderäte entlasteten in der Sitzung die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat der ÜMT.

Hochwasser-Lage sorgte für Unklarheit bei Touristen

Chef-Touristiker Jankowiak schaut positiv auf die Entwicklung des vergangenen und des laufenden Jahres. Bis Mai 2024 habe man mit 219.000 Übernachtungen ein Plus von 4 Prozent verzeichnet – doch dann kam das Hochwasser. Infolge starker Regenfälle stieg der Bodenseepegel im Juni stark an, an den See angrenzende Kommunen verhängten ein vorübergehendes Badeverbot, Reisen an den Bodensee waren jedoch immer noch möglich. „Deutschlandweit entstand aber offenbar der Eindruck, dass hier alles überschwemmt ist“, sagt der ÜMT-Geschäftsführer.

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Daher hätten Spontanurlauber von einem Abstecher an den Bodensee abgesehen, berichtet er auf Basis von Anrufern in der Überlinger Tourist-Info. Zu großflächigen Stornierungen sei es aber nicht gekommen. Ob dies eine Delle in der Bilanz verursacht, werde sich erst Ende des Jahres zeigen. Beunruhigt sei Jankowiak aber nicht. „Die Phase zwischen April und Juni ist immer wetterabhängig“, sagt er.