Überlingen (sma) Oberbürgermeisterin Sabine Becker hat beim Rundgang durch das Winterlager der Kakteen, zu dem sie eingeladen hatte, eine Neuigkeit bekannt gegeben: "Wir haben uns vom bisherigen Entwurf des Pflanzenhauses gelöst." Gemeinderätin Sylvia Kruse-Baiker (SPD) wollte angesichts der drangvollen Enge dort mit den Kakteen weinen, ihre Ratskollegin von der LBU, Irene Alpes, sprach sich für kräftiges Kompostieren aus. Beide änderte nach dem Rundgang ihre Meinung.
Im Beisein einiger Gemeinderäte, Vertretern der Landesgartenschau und der Stadtverwaltung sowie interessierten Bürgern drängten sich zwei Gruppen von etwa 25 Personen durch die Gewächshäuser. Andreas Höfler, Leiter der Stadtgärtnerei, nahm sich viel Zeit für Erklärungen und die Fragen der Anwesenden. Der Rundgang soll laut Becker im Oktober noch einmal wiederholt werden. Über 3000 Pflanzen, teils zwischen 70 und 100 Jahre alt und bis zu sieben Metern hoch, stehen zur Überwinterung in den Gewächshäusern der Stadtgärtnerei in der Breitlestraße. Höfler erklärte, das Herz sei im schwer, nicht ausreichend Platz für die wertvollen Pflanzen zu haben, die bei entsprechenden Platzverhältnissen gern noch wachsen würden. Höfler zeigte Transportschäden, die nur durch das Eigengewicht und ohne menschliches Einwirken an vielen der Pflanzen durch den Transport entstünden. Dieser Transport kostet die Stadt 50 000 Euro pro Jahr. Außerdem sprach Höfler von einem hohen Verletzungsrisiko für die Mitarbeiter beim Transportieren. "Die Kakteen sind unser ganzer Stolz und wir geben uns bisher größte Mühe beim Transport.
" Er zeigte unter anderem Baumagaven und Opuntien, deren empfindliche Ohren beim Transport schon einmal abbrechen. Stehen die Kakteen im Gewächshaus jetzt auf 0,2 Quadratmetern, so wären laut Höfler etwa ein Quadratmeter Pflanzfläche angemessen. Sabine Becker erklärte im Anschluss, warum die Stadt vom bisherigen Entwurf des Pflanzenhauses abgerückt sei. "Es gab Probleme mit den Holzelementen und mit der Belüftung." Außerdem habe man das Veto der Stadtgärtner ernst genommen und müsse die Größe des Pflanzenhauses neu überdenken. Sie ist nach der Inaugenscheinnahme der Kakteen der Meinung, dass neue Pflanzenhaus müsse mindestens 800 bis 1000 Quadratmeter groß sein. Ein solches Gebäude könne sie sich sehr gut auf dem Ufergrundstück beim ehemaligen Haus des Gastes vorstellen. Von dieser Idee waren viele Anwesende angetan, die den Rundgang lobten, da er die Lage veranschaulicht habe.