Wie viel Beruhigung bringen die vor beinahe einem Jahr angebrachten Bodenschwellen auf dem Parkplatz am Hinteren Hafen? Ein Anwohner der Eckenerstraße stellte ihre Effektivität jüngst in einer E-Mail, die unter anderem an Gemeinderats- und Kreistagsmitglieder gerichtet war, in Frage. Dem aktuellen Sicherheitsbericht zufolge haben die Schwellen in Kombination mit von der Polizei erhöhten Kontrollfrequenzen zu einer "Gesamtverbesserung der Zustände" beigetragen – "bis ins Jahr 2017". Der betroffene Parkplatzbereich sei als nächtlicher Aufenthaltsort unattraktiver geworden, heißt es in dem Bericht, der während der Sitzung des Finanz- und Verwaltungsausschusses am Montagabend, 4. Juni, vorgestellt werden soll.
Der Hintere Hafen ist darin neben dem Stadtbahnhof sowie weiteren Treffpunkten im Innenstadtbereich in der Rubrik "Problempunkte in Friedrichshafen" zu finden. Nach einem Vorkommnis- und Beschwerderückgang im vergangenen Jahr habe die Stadtverwaltung im April die erste Beschwerde über laute Motoren und quietschende Reifen auf dem Parkplatz Hinterer Hafen erreicht. "Die Polizei und Stadtverwaltung haben die Örtlichkeit weiterhin im Fokus", heißt es abschließend. Dort soll auch der Stadtbahnhof bleiben. In den Fokus sei dieser Bereich im Herbst 2016 geraten. Größere Gruppen fielen durch provokantes und aggressives Verhalten auf, welches dazu führte, dass das Areal von anderen zunehmend gemieden wurde, heißt es in der Rückblende. Verstärkte Kontrollen und Polizeipräsenz haben dem Sicherheitsbericht nach aber Wirkung gezeigt. Zudem sei ein kostenfreier WLAN-Hotspot im näheren Umkreis stillgelegt worden. Die Situation habe sich über das vergangene Jahr wesentlich verbessert. Weiterhin halten sich dem Bericht nach verschiedene Gruppierungen im Bahnhofsumfeld auf, die Auffälligkeiten seien aber zurückgegangen.
"Erfolgsgeschichte": Alkoholverbote und damit verbundene Kontrollen
Der innerörtliche Bereich – beispielsweise Uferpark und Promenade – entwickle sich weiter zum Treffpunkt für Jugendliche und junge Erwachsene. Das wird im Bericht der Verwaltung grundsätzlich als "Ausdruck städtischen Lebens und der Attraktivität der innerstädtischen Bereiche auch für junge Menschen" bewertet. Was laute Musik, Alkohol- und Tabakkonsum Minderjähriger sowie sonstige Ruhestörungen und Vermüllungen anbelangt, gelte es aber weiterhin, "negativen Auswirkungen zu begegnen". Als Erfolgsgeschichte werden die Alkoholverbotszonen und damit verbundene Kontrollen im Bereich Musikmuschel, Romanshorner Platz, östliches Ufer und Anton-Sommer-Straße verbucht. Seit deren Einführung 2008 seien die festgestellten Verstöße in allen Bereichen kontinuierlich – 2017 sogar deutlich – zurückgegangen.