Das Klinikum Friedrichshafen hat laut eigener Mitteilung rund 600 000 Euro in einen neuen Computertomographen (CT) investiert. Schneller, besser und deutlich geringere Strahlenbelastung: So lassen sich die Funktionsweise und Vorteile des neuen CT sowohl für den Patienten als auch das Personal der „Radiologie“ des Klinikums Friedrichshafens umschreiben. Pro Tag werden durchschnittlich 30 bis 35 Patienten am CT im Klinikum Friedrichshafen untersucht, davon sind etwa ein Fünftel Notfälle.
Der neue CT ist fünfmal so schnell wie der, der bislang im Einsatz war. Seit 2006 war der „16-Zeiler“ in Betrieb, jetzt arbeitet die Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Nuklearmedizin unter Leitung von Prof. Dr. Kaare Tesdal mit einem „80-Zeiler“. Eine „Zeile“ ist ein physikalisches Maß und entspricht 0,5 Millimeter in Längsrichtung. „Das ist ein Quantensprung in der Radiologie“, sagt Chefarzt Tesdal, denn durch die hohe Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit kann das Untersuchungsspektrum deutlich erweitert werden. Mit dem abgebauten 16-Zeiler-Tomographen konnten gleichzeitig 16 parallele Schichten gleichzeitig aufgezeichnet werden, mit dem neuen Tomographen sind es 80 Schichten. Diese Vervielfachung von Detektorzeilen führt zu einer deutlichen Beschleunigung von CT-Untersuchungen, sodass eine hochauflösende Herzuntersuchung mit dem 80-Zeilen-Tomographen weniger als zwölf Sekunden in Anspruch nimmt, der Brust- und Bauchbereich kann innerhalb von 15 Sekunden gescannt werden.
Bis zu 75 Prozent weniger Strahlungsbelastung und wesentlich weniger Kontrastmittel für die Untersuchungen – allein diese beiden Parameter zeigen laut Klinikum den Vorteil des neuen CT für die Patienten auf. Ganz abgesehen davon, dass die Bilder, die der Hochleistungs-CT in wenigen Sekunden liefert, um ein Vielfaches besser und auch noch dreidimensional sind.
Seit der vergangenen Woche werden die Patienten des Klinikums ausschließlich mit dem neuen Gerät untersucht. Zuvor gab es nach der Installation eine intensive Schulungsphase durch Mitarbeiter des Geräte-Herstellers. Das Klinikum Friedrichshafen hat den CT mit einer extra langen Liege bestellt, sodass auch Patienten mit einer Körpergröße bis knapp unter zwei Metern untersucht (Ganzkörper-CT) werden können, und schwere Patienten, denn der Tisch trägt eine Last von bis zu 300 Kilogramm. Wichtig vor allem auch für das Adipositaszentrum des Klinikums.