Rund 100 Menschen sind am Freitag dem Aufruf von „Fridays for Future Bodensee„ und „Extinction Rebellion Friedrichshafen„ zu einem Trauermarsch durch die Stadt gefolgt. Mit dieser Aktion haben die Aktivisten daran erinnert, dass 150 bis 200 Tierarten unwiderruflich von der Erde verschwinden – täglich.

Sprecherin Madlen Beck spricht von 60 Milliarden Nutztieren, die ihr Dasein in enge Ställe gepfercht fristen, um auf unseren Tellern zu landen. „Uns ist es viel zu oft egal, was unser Handeln für Konsequenzen für die Tiere hat“, sagt sie.
Das sei keine Frage nur für tierliebe Ökos, das sei eine wirtschaftliche, eine soziale und vor allem eine existenzielle Frage, so die Veranstalter. Die Schuldigen seien aber nicht diejenigen, die Discounterfleisch kaufen, sondern jene, die es produzieren und dafür sorgen, dass es verkauft wird.
Ganz in Schwarz, schweigend, nur mit einigen Transparenten, einem schwarzen Sarg aus Sperrholz und vom monotonen Klang einer Trommel begleitet, zog der Trauerzug vom Bahnhof zum Rathaus. Am Romanshorner Platz hielt Max Kuschel von „Fridays for Future“ eine Trauerrede für die Erde.
Die Aktivisten von „Extinction Rebellion“ kippten zum Schluss zehn Eimer Kunstblut in Form von Rote-Beete-Saft auf die Rathaustreppe. „An der jetzigen Klimapolitik klebt Blut. Wir können nicht länger stillhalten, wir müssen die Wahrheit sagen, deswegen sind wir heute hier. Diese Aktion ist Ausdruck dessen“, so der Extinction-Rebellion-Sprecher Michael Hißen.