Mauro De Moliner

Auf der Bühne nur ein Stuhl und eine Flasche Bier. Das genügt, um klar zu machen, wer gleich kommen wird: Gerd Dudenhöffer, besser bekannt als Heinz Becker, stellt sein Best of-Programm „Deja vu“ im Bahnhof Fischbach vor. Eine Zusammenfassung von 30 Jahren Kabarett-Geschichte.

Der geborene Bexbacher kommt pünktlich zu seinem „Stammtisch”, an dem etwa 150 Menschen auf ihn warten. Heinz Becker trägt sein klassisches, rot kariertes Hemd und eine Cabriomütze. Und es geht gleich los, wie man das von einem Stammtisch eben kennt. Männer und ihre Probleme, die in der Öffentlichkeit schwer zu besprechen sind, werden hier auseinandergenommen. Wie zum Beispiel das Thema Immigration. Denn Becker ist sicher, dass diejenigen, die nach Deutschland kommen, sehr klug sind. Deswegen fahren sie mit dem Boot in den Urlaub und lassen sich mit einem bezahlten Flug nach Hause bringen.

Männer in seinem Alter sind vergesslich. Alles was man gerade braucht, ist deshalb nicht vorhanden, wie zum Beispiel Toilettenpapier. Man sitzt auf dem Klo und hat nur eine Kartonrolle mit einem Stück Toilettenpapier, so lang wie eine Postkarte. Damit muss man(n) sich halt einen „Kartonkratzer” bauen. Um aus solchen peinlichen Situationen rauszukommen, ist Talent gefragt.

In der Küche wird es auch nicht einfacher: Harte Butter und frisches Mischbrot sind zwei Elemente, die überhaupt nicht zusammen passen. Auch Spaghetti und ein sauberes Hemd sind die schlimmsten Feinde. Diese Nudeln sind so gemein, dass sie jedes Mal die Gabel rückwärts wieder verlassen wollen. Damit ist das Hemd im Eimer.

Das Thema Politik wird auch nicht ausgelassen. Die aktuelle politische Lage, „die mehr rechts als schlecht ist“, bietet keine Wahl. Immerhin ist eine „gute Demokratie mit schlechten Politikern besser als eine schlechte Diktatur mit einem guten Diktator”.

Heinz Becker verlässt die Bühne und lässt ein begeistertes Publikum zurück. Zwei Stunden gelang es Gerd Dudenhöffer, den Rentner-Alltag erfrischend auf die Bühne zu bringen. Jeder kann sich an diesen Stammtisch dazu setzen und sich bisweilen auch ertappt fühlen. Einfach Heinz Becker eben.